Du siehst sie doch auch, die Lichter

Autor*in
Clay, Susanne
ISBN
978-3-401-02740-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
185
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2008
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
5,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Für Steffen ist es schon normal Partydrogen zu nehmen. Sein älterer Bruder, voll in der Szene, achtet darauf, was und wieviel Steffen nimmt. Nach dem Kick jedes Wochenende läuft die Schulwoche schwer an, die Misere zu Hause ist kaum auszuhalten. Es geht aber nicht immer gut mit dem Kick, Paula hat´s böse erwischt.

Beurteilungstext

Steffen, ca. 15 Jahre, lebt mit seinen Eltern in einer ärmlichen Siedlung einer Großstadt. Er besucht zwar das Gymnasium, aber sonst erlebt erlebt er sich nur als randständig der Gesellschaft. Vater arbeitslos, trinkt, Mutter arbeitet im Supermarkt der Siedlung, hat einen Putzfimmel; leisten können sie sich nichts. So ist Steffen froh, wenn er am Wochenende eine Auszeit hat bei seinem Bruder Franky. Dieser, volljährig, bereits im Streit zu hause ausgezogen, lebt mit Freundin und Kumpels in einer WG. Hier geht jeder Wochenende die Post ab. Franky ist voll in der Szene, dort sehr angesehen, kennt sich mit allen Pillen gut aus. Es gibt immer genug `Stoff´. Franky achtet sorgsam darauf, dass Steffen nur saubere Sachen nimmt, erklärt ihm die Wirkung, und wie er auch wieder runterkommt vom Kick. Die Nächte verbringen sie vollgedröhnt in Discos. Steffen packt dann der Rhythmus, ergeht ihm in Arme und Beine. Er nimmt auch schon mal Pillen, die nicht sauber sind. Die Wirkung bleibt nicht aus, es geht ihm saumäßig übel. Franky entgeht das nicht, er ist sehr wütend darüber.
Steffen schafft es, dass Paula, seine ‘Eisprinzessin’ aus der Klasse, auch mal mitkommt ins Tronic, die geile Disco. Sie ist aus besserem Elternhaus, unter normalen Umständen, auch in der Schule, könnten die beiden sich nicht begegnen. Gemeinhin gilt Steffen als Looser. Paulas Eltern sind dieses Wochenende nicht da. Paula wirft auch mehrere Pillen ein, sie ist völlig high. Sie tanzt wie wild, ist total aufgekratzt, sieht überall bunte Lichter. Die Clique von Steffen bringt sie nach Hause.
Nach langen Wochen kommt wieder eine SMS von ihr, ob sie wieder mitkönnte ins Tronic. Natürlich, darauf hat Steffen ja nur gewartet. Der Abend kommt, sie treffen sich, trinken. Steffen zieht sich in den Chillraum zurück, nimmt ein paar Pillen. Er sieht Paula mit Chicco zusammen trinken, reden. Irgendwann gehen beide. Steffen bleibt, plötzlich sieht er Frankys Gesicht vor sich. Seine eigenen Beine sind butterweich, es geht ihm nicht gut. Er hört nur “Wir müssen Paula ins Krankenhaus fahren”. Diese Fahrt ins Krankenhaus war dann die letzte Begegnung mit seiner angehimmelten `Eisprinzessin´. Sie wurde verlegt,befindet sich nun schon wochenlang in einem noblen Sanatorium. Niemand weiß, was geschehen ist. Die äußeren Verletzungen von Paula können abheilen, aber sie sei kaum ansprechbar. Sie stehe unter starken Beruhigungsmitteln, verweigere jedes Gespräch mit ihren Eltern. Manchmal schreie sie, werde richtig hysterisch. Niemand wisse, wie man ihr helfen können. Das berichtet der Deutschlehrer, der mit Paulas Familie befreundet ist.
Steffen ist geschockt. Das durfte nicht passieren. Nach einer Phase des Sich-Hängen-Lassens strengt er sich in der Schule nun an. Er nimmt weniger Drogen, sein Bruder und dessen Kumpels ebenfalls.
Der Roman ist aus Steffens Perspektive in Ich-Form geschrieben. Die Spannung wird langsam aufgebaut, bleibt bis zum Schluss. Entscheidend ist die Wirkung der Droge, die glaubhaft beschrieben wird. Aber ebenso wird die Gefahr der Droge Ecstasy deutlich. Das Buch lässt sich leicht lesen. Jugend- und szenetypische Ausdrücke kommen darin vor. Somit ist der Roman nah dran an den Adressaten. Beim Verlag kann man zum Thema eine Unterrichtserarbeitung bekommen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Te.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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