Du hast einen Vogel auf dem Kopf

Autor*in
Willems, Mo
ISBN
978-3-95470-149-0
Übersetzer*in
Osberghaus, Monika
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Willems, Mo
Seitenanzahl
64
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Leipzig
Jahr
2016
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Schweinchen und Elefant Gerald erleben ein neues Abenteuer; diesmal mit einigen penetranten Vögeln, die sich einen ungewöhnlichen Platz zum Nestbau aussuchen.

Beurteilungstext

Der Vogel auf dem Kopf ist ein altes Sinnbild für etwas Störendes, Schuldhaftes. Von Martin Luther stammt die Aussage: ,Ich kann nicht verhindern, dass Vögel über meinem Kopf fliegen, aber ich kann wohl verhindern, dass sie auf meinem Kopf ein Nest bauen.‘ Bei Gerald und Schweinchen erscheint eine solche Lesart weit weg. Der Vogel kommt und er bleibt nicht allein. Dem natürlichen Lauf der Dinge entgegen – die beiden Vögel bauen ein Nest, brüten Eier aus etc. – steht das Entsetzen von Gerald, der offensichtlich keinen Vogel auf dem Kopf mag, aber sich auch nicht zu wehren weiß. Als Schweinchen dann den rettenden Rat gibt, ist das Problem nur verlagert. Herrlich komisch.
Die reduzierten und stark vermenschlichten Protagonisten der beliebten Bilderbuch-Reihe – in den USA ein Pärchen von unglaublicher Popularität – begegnen hier einem neuen Problem, das ebenso aberwitzig wie abwegig erscheint. So ist auch die Darstellung alles andere als realistisch, minimalistisch auf weißem Grund. Zugespitzt, sprachlich einsilbig und herrlich übertrieben mit der reduzierten Mimik und Gestik spielend erzeugen die beiden Figuren eine komische Szene, hinter der vielleicht auch ein wenig von der Doppeldeutigkeit des Sinnspruchs erahnbar wird. Denn auch die Schuld ist manchmal ganz selbstständig und schwer zu fassen, auf jeden Fall aber bedrängend und belastend. So steckt in dem komischen Tun auch noch ein wahrer Kern.
Die digitalen Bilder arbeiten mit klaren, comicartigen Konturlinien, reduzierten anthropomorphen Formen und monochromen Flächen. So entsteht eine zugespitzte Handlung, die die Pointe eindrücklich herausstellt. Ein großer Spaß für kleine und große Leser. Für diese beiden Helden ist niemand zu alt!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 02.06.2016

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