Muss ich was abgeben

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• Freundschaft

Teaser

Was gibt es an einem schönen Sommertag schöneres als ein superleckeres Eis in den Händen zu halten? Auch Elefant Gerald hält ein Eis im Rüssel und fragt sich, ob er denn etwas von dieser Köstlichkeit an seinen Freund abgeben muss.

Beurteilungstext

Teilen und Abgeben sind soziale Eigenschaften, die von Kindern erst erlernt werden müssen. Während Erwachsene den Vorteil erkennen, den es mit sich bringt etwas zu teilen (es ist schöner ein Eis zu zweit zu essen als allein), müssen Kinder erst erfahren, sich in jemanden einzufühlen, denn das ist die Grundvoraussetzung, um etwas abgeben zu können. Auch Elefant Gerald befindet sich in dieser Zwickmühle. Im Rüssel ein köstliches Eis, stellt er sich die Frage, ob sein bester Freund Schweinchen nicht auch etwas von seinem Eis haben möchte. Allerdings befindet er sich im Widerspruch mit sich selbst, das Eis ganz für sich allein haben zu wollen. Und so überlegt er hin und her bis Gerald sich vorstellt, dass Schweinchen vielleicht gerade ganz traurig ist und sein Eis als Aufmunterung braucht. Doch jetzt ist es zu spät: Das Eis ist bereits geschmolzen – und Gerald nun untröstlich. Bis Schweinchen auftaucht – mit einem Eis in der Hand und es freundschaftlich mit Gerald teilt.
Nach „Das Buch über uns“ und „Du hast einen Vogel auf dem Kopf“ ist „Muss ich was abgeben“ ein weiteres Buch aus der Gerald und Schweinchen – Reihe von Mo Willems. Willems schafft es auf humorvolle Weise den Konflikt, in dem Kinder stecken (Teilen oder selbst behalten), darzustellen und zu zeigen, wie schön es doch ist, einen wahren Freund zu haben. Dabei argumentiert Elefant Gerald systematisch und sehr schlau, ob es wirklich nötig ist, das geliebte Eis abzugeben. Denn: Vielleicht mag Schweinchen ja gar nicht diese Sorte Eis? Außerdem ist er doch selbst Schuld, wenn er nicht da ist. Einfühlsam, reduziert, aber nicht langweilig stellt Willems die genannte Situation dar und bringt es für die Kinder auf den Punkt, was sie erst erlernen müssen: Teilen ist ein wunderbarer Akt der Freundschaft.
Das Buch wird ausdrücklich als Erstlesebuch aus der Reihe „Achtung, fertig. Loslesen!“ klassifiziert und lässt sich auch auf Antolin finden (geeignet für das erste Schuljahr). Schade ist dabei, dass die Buchstaben nicht in Schulschrift gedruckt sind und so zum Beispiel das „g“ oder „a“ von Erstlesern ggf. nicht als solche erkannt werden.
Dennoch eine absolute Leseempfehlung nicht nur für Erstleser!