Du hast angefangen! Nein, du!

Schlagwörter

• Frieden
• Ungleichheit

Teaser

Ein blauer und ein roter Kerl geraten über ihre unterschiedliche Sicht der gleichen Dinge in Streit. Erst als alles zerstört ist, merken sie, dass beide Recht hatten und versöhnen sich wieder.

Beurteilungstext

Ein hübsches, dekoratives Bändchen mit sehr schönen Farbabstufungen bei jeweils gleicher Farbatmosphäre der Doppelseiten. Auch die erzählte Geschichte der beiden an Maurice Sendak erinnernden Monster ist stimmig in ihrem Verlauf, typisch in der Abfolge eines kleinen “Anstoßes”, der zu einer immer stärker eskalierenden Auseinandersetzung mit sich potenzierender Gewalt führt, um am Ende wie eine geplatzte Seifenblase zusammenzufallen. So etwas werden auch jüngere Leser oder Betrachter schon ähnlich erlebt haben.
Dass bei einem solchen Streit durchaus auch einiges kaputtgehen kann, ist sicher auch nichts Neues. Wobei der Rezensent ins Grübeln kommt, ist allerdings die Schlussfolgerung, die die beiden aus ihrer Erfahrung ziehen: “Das hat Spaß gemacht!” sind sich beide einig und man ahnt, dass dies nicht die letzte “Veranstaltung” dieser Art war. Nun ist es nicht zwingend erforderlich, in jedem Kinderbuch nach “political correctness” zu verlangen, die ist ja auch in der sehr drastischen Beschimpferei während der Auseinandersetzung vorher nicht gegeben und damit nur näher an der Realität, aber Zerstörung von Lebensgrundlagen als “Spaß”? Da hört derselbe doch eigentlich auf oder bedarf zumindest einer ausführlichen Begleitung, die im Falle eines kleinen Bilderbuches doch eher selten zu erwarten ist. Vielleicht ist dieser Einwand etwas zu ängstlich, aber risikofrei kann die zu Grunde liegende Mentalität wohl nicht gesehen werden.
Dennoch: Es bleibt ein schönes Buch, das gute Ansätze zur Konfliktbewältigung bietet und auf jeden Fall versöhnlich endet.