Drei Kinder und ein Stern
- Autor*in
- Rinser, Luise
- ISBN
- 978-3-596-80716-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 110
- Verlag
- FISCHER Schatzinsel
- Gattung
- –
- Ort
- Frankfurt
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 5,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die Heiligen drei Könige folgen dem neuen Stern, der die bevorstehende Geburt des neuen Königs anzeigt. Ihre Kinder machen sich heimlich ebenfalls auf den Weg und treffen in der Wüste aufeinander. Gemeinsam gelingt es ihnen, den Fängen König Herodes´ zu entkommen und die heilige Familie zu finden.
Beurteilungstext
Mit Melchior, dem Sohn des gleichnamigen Königs aus Mesopotamien, erlebt der Leser mit, wie der neue Komet am Himmel erscheint. Mit ihm reitet der Leser in die Wüste, wo er an einer Oase auf den zweiten Königssohn, Balthasar aus Syrien, trifft, bevor beide auf Kaspierina aus Alexandria stoßen. In der Folge ist es das Mädchen, das den Jungen auf der anstrengenden Reise Mut gibt und sie aus der Gefangenschaft König Herodes´ befreit. Das führt zuerst zum Streit, da die Jungen glauben, Kaspierina halte sich für etwas Besseres; im Angesicht des Sterns, der drohend verlöscht, vertragen sie sich jedoch wieder. Auf dem Weg zum Friedensfürst ist man, das lernen die Kinder, ohne Waffen - jeder Art. Künftig gelingt es ihrem Zusammenspiel, die heilige Familie und die mit ihnen versteckten anderen Kinder aufzuspüren und ihnen vom Ende der Gefahr durch Herodes zu berichten.
Ist es zu Beginn Melchior, mit dem sich der Leser identifiziert, verlangt einem zunehmend die unerschrockene Kaspierina Respekt ab; darüber hinaus weiß sie viele Landschaften zu benennen, die ihnen unterwegs begegnen, und wird so zur Informationsquelle auch für den Leser. Nur an einer Stelle ist sie dem jungen Leser nicht voraus: Da, wo Maria ihr sagt, dass das Neugeborene keine weltliche Macht beanspruche, sondern “Macht über die Herzen” habe. Da heißt es : “Diese Worte verstand das Mädchen erst viele Jahre später.” (S. 99) Hier wird auf schöne Weise das Wunderbare, nicht immer gleich Begreifbare der Weihnachtsgeschichte bewahrt, auf dass Prozesse im Leser in Gang kommen oder Gespräche mit den Eltern oder Pädagogen. Deshalb hat die von Rinser auf der Kinderebene erzählte Geschichte durchaus auch für erwachsene Leser ihren Charme.
Das übersichtliche große Druckbild, überschaubare Absätze sowie die kleineren und größeren Schwarz-weiß-Illustrationen sorgen dafür, dass die Erzählung, die ohne Kapitelgliederung auskommt, für jüngere Leser schaffbar ist. Neben dem oft lauten Vorweihnachtstrubel können sie so eine leise Geschichte erlesen/erleben, die sie einerseits über zweitausend Jahre zurückversetzt und andererseits zu innerer Einkehr führt.