Dr. Maus kommt heut ins Haus

Autor*in
Ehgartner, Reinhard
ISBN
978-3-7022-3955-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bansch, Helga
Seitenanzahl
12
Verlag
Tyrolia
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Innsbruck
Jahr
2021
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Die Maus = Dr. Maus, „verschreibt“ seinen kleinen Patienten die unterschiedlichsten Lese- und Buchrezepte. Die Kinder und teilweise auch Tiere kommen mit verschiedenen Wehwehchen zum Doktor und erhalten jeweils die passende Geschichte oder das zutreffende Buch, denn nichts tröstet und heilt schneller als ein Lächeln auf den Lippen. Bücher helfen bei Heimweh, Fernweh, Angst und manchmal sogar bei Bauchweh.

Beurteilungstext

Auf sechs Doppelseiten werden in diesem Bilderbuch bunt gezeichnete Seiten dargestellt. Die Künstlerin verwendete Acrylfarben und Buntstifte. Die phantasievoll ausgestalteten Seiten sind detailreich und laden zum längeren Betrachten ein. Der vierzeilige, integrierte Text ist in Reimform geschrieben und in jedem Textblock sind ein oder zwei Wörter farbig gedruckt. Warum dies der Fall ist, hat sich mir nicht so wirklich erschlossen. In diesen wenigen Zeilen wird jeweils der „Leseanlass“ erwähnt und auch das empfohlene Buch aufgelistet. Z. B. „Annas ganz verträumte Augen schauten freudlos in die Welt. Da braucht es täglich drei Geschichten und ein „buntes Lesezelt“. Hier empfinde ich es als beeindruckend, wie die Autoren in einem sehr kurzen Text vermitteln, dass das Mädchen ihrer Traurigkeit mit Geschichten und Aktivitäten entgegenwirken kann. Auf der entsprechenden Bildseite wird ein Mädchen in einem selbst gebastelten „Indianer-Lesezelt“ gezeigt, wie es ihren kleinen, lachenden Spieltieren eine lustige Geschichte erzählt, die allen gemeinsam Spaß macht. Gut gefällt mir hier, dass bereits Leseanfängern Ideen vermittelt werden, wie sie sich in einer nicht angenehmen Situation selbst helfen können. Erst einmal, hat das Kind sich eine Bücherecke in einem Zelt eingerichtet. Diese Aktion hat das Kind bereits beschäftigt und von seiner Traurigkeit abgelenkt. Weiterhin erfolgt nun die Anregung durch das gemalte Bild an die kleinen Leser alle Kuscheltiere als Zuhörer aufzubauen. Die dargestellten, lachenden Gesichter versprechen eine Menge Spaß beim anschließenden Vorlesen oder Erzählen einer lustigen Geschichte.
Die verschiedenen dargestellten Anlässe beziehen sich nicht nur auf Stimmungen, sondern auch auf Ängste und körperliche Befindlichkeiten. In Bezug auf Ängste wurde die Situation gewählt, dass ein Kind durch einen maroden Gartenzaun von einem aggressiven, großen Hund angekläfft wird. Die Auswahl dieser Angstsituation durch die Autoren gefällt mir gut, da sie wohl jedes Kind bereits einmal erlebt hat und sie diese so gut nachvollziehen können. Zeichnerisch kommt die bedrohliche Situation sehr gut zutage, da der Hund mit großen Zähnen, aufgerissenem Maul und einer „Piraten-Augenklappe“ gezeichnet wurde. Die Empfehlung des „Dr. Maus“ ist in diesem Fall, Geschichten von mutigen Helden zu lesen.
Schmunzeln musste ich über die angebotenen Strategien, sich entweder dieses dicke Heldenbuch schützend vor den Bauch zu halten oder auf einem Tretroller, hinter einer selbstgebastelten Maske versteckt, schnell an dem Hund vorbeizufahren. Spannend finde ich die Idee, wenn Langeweile und Trägheit überhandnehmen sollten, diese mit Gymnastikübungen zu vertreiben. Das „Turngerät“ ist in diesem Fall natürlich auch ein Buch. Acht Übungen stellt der Fuchs vor. Hier kommt mir so in den Sinn, dass dieses Buch sicher eine gute Hilfe in Quarantänesituationen sein kann. Jede halbe Stunde, in der sich der gelangweilte Nachwuchs selbst beschäftigt, wird von den geforderten und teilweise überforderten Eltern sicher dankend begrüßt. Die Folgen dieser Familiensituation sind hinlänglich bekannt und von daher finde ich das Einfügen der Idee, einen gemeinsamen Spieleabend einzuführen, in diesem Bilderbuch besonders charmant.
Der Abschluss des Buches trifft es sehr genau mit den Worten: „Geht die Fantasie verloren, scheint alles grau und einerlei, bleibt die letzte Notmaßnahme: „Mit Blaulicht in die Bücherei“.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, da es in seiner Kompaktheit viele Anregungen bereithält, die Kinder zum Betrachten einlädt, die Reime einprägsam sind und es auch für jüngere Kinder zum „Alleine-lesen“ geeignet ist.
Mein Fazit lautet: Sehr empfehlenswert

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KaCr; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 29.10.2021

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