Dornröschentod
- Autor*in
- Féret-Fleury, Christine
- ISBN
- 978-3-473-58485-7
- Übersetzer*in
- Rothfuss, Ilse
- Ori. Sprache
- Französisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 396
- Verlag
- Ravensburger
- Gattung
- Erzählung/RomanTaschenbuch
- Ort
- Ravensburg
- Jahr
- 2016
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 9,99 €
- Bewertung
Teaser
Arianes Leben ist mit einem Ablaufdatum versehen. Ihre Eltern haben eine Drohung erhalten, dass sie ihren 16. Geburtstag nicht überleben wird. Schon fünfmal hat „die Spindel“ oder der „Dornröschenmörder“ bereits zugeschlagen und seine schaurige Ankündigung in die Tat umgesetzt. Ariane beschließt ihr Schicksal selbst zu bestimmen.
Beurteilungstext
Seit Ariane sich erinnern kann, wird sie von ihren Eltern behütet und versteckt. Sie darf nicht allein das Haus verlassen, sich nicht mit Freunden treffen, keine Kontakte pflegen. In ihrem kurzen Leben ist aller zwei bis drei Jahre immer wieder in Nacht- und Nebelaktionen umgezogen. Spielzeug, Sachen, Möbel blieben zurück. Jeder Umzug war ein Neuanfang. Kurz vor ihrem 16. Geburtstag steht ein weiterer dieser überstürzten Aufbrüche an. Ariane hat keine Lust mehr. Da ihre Eltern nie den wahren Grund für dieses Verhalten nannten, belauscht Ariane ein Gespräch. So erfährt sie, dass ihr Leben sich in einen Countdown zum Tod an ihrem 16. Geburtstag verwandelt hat. Im Internet recherchiert sie die Taten des Psychopaten namens „Spindel“. Seine Taten versetzen sie in Angst und Schrecken. Kurzentschlossen nimmt Ariane ihr Schicksal selbst in die Hand. Es beginnt ein nervenaufreibendes Katz und Mausspiel.
Die Handlung ist atmosphärisch dicht und spannend. Sie fesselt den Leser an die Seiten. Ein unkomplizierter, leichter Schreibstil ermöglicht schnelles Lesen. So geht nichts von der aufgebauten Spannung verloren. Das Buch ist in der personalen Erzählperspektive im Präteritum geschrieben. Um dem Leser ein möglichst umfassendes Bild zu zeichnen, wird die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Der Schwerpunkt liegt bei Ariane doch Einblicke in die Ermittlungsarbeit der Polizei und kurze Sequenzen des Täters erhöhen die Spannung. Bei allen Andeutungen, Hinweisen und Blickwinkeln wird jedoch nie zu viel verraten. So bleibt das Buch bis zum Schluss extrem spannend. Das Setting wird so lebendig und detailliert beschrieben, das beim Leser der Eindruck entsteht ein Teil des Geschehens zu sein.
Ausmaß, Motiv und Vorgehen des psychopatischen Killers waren für mich erschreckend. Allerdings finde ich den Schluss verschenkt. Das Ende lässt mich als Leser total unbefriedigt zurück. Für mein Empfinden kam es zu schnell und klärt nicht alle Fragen. Ein wenig mehr Dynamik hätte ihm gut getan. Den einzelnen, sehr starken Charakteren mangelt es an Tiefe. Auch hier wurde vorhandenes Potential nicht ausreichend genutzt.
Trotz kleiner Schwächen ist dieser Thriller für seine jugendliche Zielgruppe überzeugend ungesetzt. Für Mädchen ab 14 Jahren zu empfehlen.