Doing it
- Autor*in
- Burgess, Melvin
- ISBN
- 978-3-551-35640-6
- Übersetzer*in
- Steinhöfel, Andreas
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 380
- Verlag
- Carlsen
- Gattung
- –
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 7,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Der 16-jährige Dino und seine Freunde Ben und Jonathon haben nur eines im Sinn: Sex. Ihre Freizeit verbringen sie mit Parties, Alkohol und Drogen, ihre Gespräche drehen sich um perverse Sexfantasien. Doch irgendwie bekommen alle drei die Kurve und versöhnen sich mit sich selbst und dem weiblichen Geschlecht.
Beurteilungstext
Ficken. Als Frau fühle ich mich schon von den ersten provokanten Zeilen des Buches an abgestoßen. Dino und seine Freunde begreifen Mädchen als Sexobjekte, die auf Titten und Muschis reduziert sind, und wenn sie sich nicht gerade selbst befriedigen, schwelgen sie allein oder gemeinsam in menschenverachtenden Fantasien. Ekelhaft. Wie ich allerdings aus Gesprächen mit Männern gelernt habe, stellen die drei in dieser Hinsicht wohl einen repräsentativen Querschnitt dar, und das lässt das Buch in einem ganz anderen Licht erscheinen. Wenn junge Leser so denken wie die “Helden” im Buch, dann muss man ihnen auch die Gelegenheit gebn, sich mit ihrer Situation auseinander zu setzen, und eine solche Gelegenheit bietet “Doing it”.
Der Autor zeigt sehr deutlich auf, wie die Fixation der Jungen auf Sex sie in eine Abhängigkeit von den Mädchen bringt, die im Fall von Ben soweit geht, dass er regelmäßig von seiner jungen Lehrerin sexuell missbraucht wird. Dino lässt in Abwesenheit seiner Eltern eine Party steigen, bei der er schon vorher weiß, dass die Wohnung zum Müllhaufen werden wird, nur weil seine Freundin ihm verspricht, danach endlich mit ihm zu schlafen. Erst als die Jungen ihre ersten, wenig emotionalen sexuellen Erfahrungen “abgearbeitet” haben, können sie sich emanziperen. Sie entdecken nun auch die menschlichen Seiten einer Beziehung, sowohl bei sich selbst, als auch bei den Frauen.
“Doing it” hat regelrecht pornografische Züge und ich bin mir nicht sicher, ob dieselben Leser die an den nahezu pausenlosen Sexszenen im ersten Teil Gefallen finden, sich auch durch den etwas langatmigen und deutlich weniger “geilen” zweiten Teil kämpfen werden, der allein aber den reflektierten Blick auf die Situation vermittelt. Da das Buch aber in seiner Offenheit eine absolute Ausnahme darstellt und vielleicht doch den Nerv der (männlichen) Zielgruppe trifft, erhält es die Bewertung “empfehlenswert”.