Doch meine Seele hat Narben

Autor*in
Engelmann, Reiner
ISBN
978-3-570-31434-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
315
Verlag
cbj/cbt
Gattung
Biografie
Ort
München
Jahr
2022
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiKlassenlektüre
Preis
10,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Im polnischen Krakau lebt Niusia Horowitz zu Beginn des 2. Weltkrieges. Sie ist 7 Jahre alt und muss die Schrecken und Greueltaten der Deutschen als Jüdin miterleben. Ihre bis dahin glückliche und behütete Kindheit hat damit ein Ende. Sie erlebt mit, wie Menschen schikaniert, verhaftet und getötet werden. Auch Niusia und ihre Eltern müssen ihre Wohnung verlassen und werden zunächst in das Ghetto von Krakau "verfrachtet". Doch damit nicht genug! Über das Gefangenenlager Plaszow geht es schließlich nach Auschwitz-Birkenau. Als mittlerweile 12-Jährige muss sie in den Lagern arbeiten. Und das ist ihr Glück, ihre Rettung - sie steht auf der Liste von Oskar Schindler.

Beurteilungstext

Der Autor Reiner Engelmann, hat sich mit seinem neuesten Werk der Lebensgeschichte von Niusia Horowitz angenommen. Auf dem Cover des Taschenbuchs ist ein farbiges Foto der heute 90 Jahre alten Niusia Horowitz abgebildet. Der Titel des Buchs erscheint in roter Farbe. Die überwiegend vorherrschende Farbe des Covers ist schwarz-weiß gehalten. Der Leser sieht den Eingang eines Konzentrationslagers.
Niusia Horowitz lebt mit ihren Eltern und ihrem Bruder in Krakau in einer gemütlichen Wohnung. Es ist eine behütete Kindheit! Dies ändert sich mit dem Beginn des 2. Weltkrieges. Schon als 7-Jährige muss sie erleben, wie Menschen in Krakau von den Deutschen willkürlich schikaniert, verhaftet und getötet werden. Auch ihre Familie muss zunächst in das Krakauer Ghetto übersiedeln. Von dort geht es - gleich einer Odyssee - über Plaszow nach Auschwitz-Birkenau. Im Ghetto, im Arbeitslager und in Auschwitz-Birkenau werden die deportierten Juden zum Arbeiten verpflichtet. Bei Kindern wird keine Ausnahme gemacht. Dieses Arbeiten in den Lagern wird für Niusia und ihre Mutter zu einer lebensrettenden Situation. Der Fabrikant Oskar Schindler benötigt für die Tätigkeit in seiner Fabrik Arbeitskräfte. Durch diesen glücklichen Moment landen die Namen von Niusia und ihrer Familie auf Oskar Schindlers Liste. Dies bedeutet die Rettung vor dem sicheren Tod im Konzentrationslager.
Die Zeitzeugin Niusia Horowitz hat sich zur Aufgabe gemacht, immer wieder auf die Greueltaten, die an den Juden während des 2. Weltkrieges verübt worden sind, hinzuweisen. Frau Horowitz hat u. A. als Beraterin bei den Dreharbeiten zu dem Film "Schindlers Liste" gegen das Vergessen ein Plädoyer gehalten. Im Film kommt es zu einem Happyend der Familie Horowitz. Ein Happyend hat es für Niusia Horowitz jedoch nie gegeben. Wie der Titel des Buches andeutet, ist Niusia Horowitz für ihr Leben traumatisiert geblieben. Und doch kämpft sie gegen das Vergessen weiterhin an.
In einem Glossar am Ende des Buchs sind zahlreiche Begriffe, Orte und Namen von Person ausführlich erklärt. Fazit: Ein Buch wider das Vergessen, gut lesbar auch für Jugendliche geschrieben. Zahlreiche Fotos im Inneren des Buches verdeutlichen eindrücklich die beschriebenen Situationen .

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Diese Rezension wurde verfasst von JuRi.
Veröffentlicht am 11.10.2022