Die Wolke unterm Dach

Autor*in
Silber, Chris
ISBN
978-3-96185-561-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
von Sperber, Annabelle
Seitenanzahl
32
Verlag
360 Grad Verlag GmbH
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)
Ort
Leimen
Jahr
2022
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreVorlesen
Preis
16,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Wie kann man mit Kindern über den Tod sprechen?
Chris Silber - mit Illustrationen von Annabelle von Sperber - ist dazu aus eigenem Erleben ein wunderbares Bilderbuch gelungen.

Beurteilungstext

Eine kleine Familie, Vater, Mutter, Kind, der die Mutter durch Krebs weggerissen wird - das geht unter die Haut. Tagtäglich sind Kinder, wie alle Menschen, auf dieser Welt mit dem Tod konfrontiert. Wie kann man ihnen diese Verluste und die Phase der Trauer begreiflich machen, begreiflich machen, dass beides zum menschlichen Dasein dazugehört und nicht verdrängt werden sollte?

Lilly liebt ihre Mama, ihren Papa, ihre Oma und das Leben. Das zeigen die bunten, hoffnungsvollen Zeichnungen von Annabelle von Sperber in diesem Buch sehr deutlich. Das hält sogar auch nach dem Tod der Mutter noch an, denn Lilly hat noch gar nicht richtig registriert, was geschehen ist. Die Mutter ist noch zu präsent in ihrem Erinnern, also in ihrem Leben. Deswegen versteht sie auch die Trauer ihres Vaters erst nicht.

Dann trifft auch Lilly die Erkenntnis, dass die Mama nie mehr da sein wird, wie ein Faustschlag. Jetzt endlich kann sie weinen. Die Farben der Zeichnungen werden auf wenigen Seiten dunkler, aber bleiben bunt. Die (Er-)Lösung kommt für Lilly in einem Traum von ihrer Mutter. In diesem träumt sie von einer Wolke auf dem Dachboden, in der sie ihre Mama sieht. Die Mutter bittet sie, sie loszulassen, was Lilly natürlich nicht will. Als auch der Vater ihr von einem "Gespräch" mit der Mama erzählt, indem sie auch ihm sagte, er solle sie loslassen, wird ihnen klar, was das für sie bedeutet. An Mamas Geburtstag lassen sie beide ein Bild an Luftballons in den Himmel steigen, damit sie zu Mamas weißer Wolke fliegen können. Das Buch schließt mit Lillys Worten: "Du, Papa? Ich weiß jetzt, was Trauern ist", sagte Lilly. "Trauern ist, wenn man jemanden loslässt, damit er für immer da sein kann."

Auf der nächsten Seite sieht man sehr schön, wie viele Menschen Ballons mit Botschaften für ihre Lieben in den Himmel steigen lassen. Nun folgt eine Doppelseite, auf der Chris Silber und Annabelle von Sperber in zwei kurzen Lebensläufen mit Foto vorgestellt werden. Auf der letzten Seite kommt noch einmal ein sehr fröhliches, hoffnungsvolles Bild von Lilly, auf dem sie Ballons mit einem Blatt Papier in den Himmel zu den Wolken steigen lässt und dabei hüpft, mit den vier Worten: "Und ein Jahr später ..."

Die ist ein sehr hoffnungsvolles, fröhlich gezeichnetes Buch, das einen sehr behutsamen Umgang mit der Trauer zeigt, und so bestimmt auch anderen Kindern in ihrer Trauer und bei ihrem Verlust helfen kann.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KC; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 23.01.2023

Weitere Rezensionen zu Büchern von Silber, Chris

Silber, Chris

Die Wolke unterm Dach

Weiterlesen