Die Wolke unterm Dach

Autor*in
Silber, Chris
ISBN
978-3-96185-561-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Sperber, Annabelle von
Seitenanzahl
48
Verlag
360 Grad Verlag GmbH
Gattung
Bilderbuch
Ort
Leimen
Jahr
2022
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreVorlesen
Preis
16,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Lilly malt ihrer Mama jeden Tag ein Bild, doch obwohl ihre Mutter sich freut, kann Lilly erkennen, dass sie gleichzeitig ganz traurig ist. Dann stirbt ihre Mutter an Krebs. Ihr Vater erklärte ihr, dass ihre Mutter jetzt bei den Wolken ist und so überlegt sich Lilly, wie sie dort ihre Mama besuchen kann. Ein Buch über Tod und die Trauer danach.

Beurteilungstext

Nach einer wahren Geschichte erzählt das Bilderbuch von Lilly und ihrer Familie. Lillys Mutter stirbt an Krebs und ihr Vater erzählt Lilly, dass ihre Mama nun bei den Wolken ist. Dabei wird von dem Vater für Lilly eine klare Vorstellung vorgegeben, was nach dem Tod mit einem Menschen passiert. Sicherlich ist die Vorstellung, dass ein geliebter verstorbener Mensch im Himmel bzw. bei den Wolken ist, für die meisten Menschen beruhigend. Gleichzeitig lässt das Bilderbuch hier wenig Raum für die eigenen Jenseitsvorstellungen. Lillys Reaktion zeigt zwar, dass sie diese Vorstellung auch beruhigt, gleichzeitig hat sie die Vorstellung, dass sie ihre Mutter einfach auf der Wolke besuchen kann. Deshalb überlegt sie sich viele kreative Möglichkeiten, wie sie zu den Wolken kommen kann, um dort ihre Mutter zu besuchen. Dies nimmt ihr Vater zwar wertschätzend war, blockt das konkrete Vorhaben aber gleichzeitig immer wieder ab, bis Lilly irgendwann erkennt, dass das wohl nicht möglich ist. Am Ende des Bilderbuchs sieht sie ihre Mutter auf dem Dachboden und bekommt von ihr gesagt, dass sie sie loslassen kann. Für das Kind wirkt diese Begegnung sehr real. Und auch in der Realität gibt es sicherlich solche Begegnungen, aber gleichzeitig wird darauf auch die Hoffnung auf so einer Begegnung herausgezögert und diese wird vermutlich nicht immer erfüllt. Das Ende zeigt exemplarisch eine gute Möglichkeit, mit der Trauer umzugehen, wenn angenommen wird, dass die verstorbene Person sich nach dem Tod im Himmel befindet. Lilly lässt gemeinsam mit ihrem Vater ein Bild für die Mutter mit dem Luftballon in den Himmel steigen. Die Gestaltung des Bilderbuchs ist sehr gelungen. Auch wenn die Bilder Leichtigkeit ausdrücken, werden Gefühle wie Traurigkeit durch die farbliche Gestaltung ansprechend und altersgerecht dargestellt. Die Illustrationen erzählen über das an sich traurige Thema, ohne dabei noch bedrückender zu werden.
Das Bilderbuch bietet eine Möglichkeit zur Trauerbewältigung, bei der anzunehmen ist, dass sie für die meisten Kinder und auch Erwachsenen eine Hilfestellung geben kann. Dies lässt sich allerdings nicht pauschal sagen, da das Potenzial des Buchs stark von der vermittelten Jenseitsvorstellung abhängt und diese unter Umständen stark von der individuellen Jenseitsvorstellung des Lesers oder der Leserin abweichen kann. Da es sich um eine Geschichte nach einer wahren Begebenheit handelt, ist dies allerdings nur ein kleiner Kritikpunkt. Das Bilderbuch ist zum Anschauen und Vorlesen zu Hause gut geeignet, besonders wenn eine nahestehende Person verstorben ist. In der Schule oder im Kindergarten sollte das Bilderbuch aufgrund der einseitigen Jenseitsvorstellung nur mit Vorsicht eingesetzt werden.

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Diese Rezension wurde verfasst von 172; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 19.01.2023

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