Die weite Steppe. Die Misewa Saga (Band 1)

Autor*in
Robertson, David A.
ISBN
978-3-95878-047-7
Übersetzer*in
Raab, Michael
Ori. Sprache
Kanadisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
216
Verlag
Little Tiger Verlag
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
Vastorf
Reihe
Misewa Saga
Jahr
2022
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
13,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die 13-jährige Morgen und der ein Jahr jüngere Eli sind Pflegekinder mit indigenen Wurzeln. Sie leben bei ihren Pflegeeltern Katie und James, die es gut mit den beiden Jugendlichen meinen. Trotzdem fühlen sie sich isoliert. Auf dem Dachboden des Hauses ist ihr Geheimversteck. Von dort gelangen sie in die fantastische Welt: Aber Misewa ist bedroht. Gemeinsam mit dem Otter Ochek machen sie sich auf die Reise, um die Sommervögel zu finden und finden dabei auch ihre indigenen Wurzeln.

Beurteilungstext

Die Protagonisten dieser Geschichte sind zwei indigene Jugendliche: Die 13-jährige Morgan ist seit zwei Monaten bei Katie und James. Sie hat bereits eine Odyssee hinter sich – hat schon bei einigen anderen Pflegeeltern gelebt. Obwohl sie „Katie und James der Retter-Kategorie zurechnet“, ist sie abweisend und meist wütend und sauer. Der 12-jährige Eli ist ebenso verstört: Er spricht kaum. Sein einziger Freund ist sein Zeichenblock. Wegen ihrer indigenen Wurzeln fühlen sie sich in der Schule wie Fremdkörper, die von den anderen isoliert sind.
Der kanadische Autor David A. Robertson hat selbst indigene Wurzeln. Er gibt mit diesem Buch einen Einblick in die Gefühlswelt von jungen Menschen, die ihre eigene Kultur fast verloren haben. Die ersten sechs Kapitel des Buches sind eine Exposition: Mit einer atmosphärischen Sprache werden die Rezipienten in das Leben der beiden Pflegekinder hineingezogen. Von Seite zu Seite lernen sie deren Emotionen kennen. Die fantastische Reise beginnt mit dem Kapitel sieben. Der von Eli gezeichnete Otter wird lebendig. In dem geheimen Raum auf dem Dachboden wird es plötzlich eiskalt und sie sehen das weite Land, das Eli an sein Zuhause erinnert. Ohne Morgan geht er nachts durch die Zeichnung in eine Welt aus Schnee und Eis. Damit steigt die Spannung, denn Morgan muss Eli finden, bevor die Pflegeeltern sie vermissen. Sie kann nicht wissen, dass in Aski eine andere Zeitrechnung gilt. Zunächst trifft Morgan auf den Otter Ochek, der sie in das einzige verbliebene Dorf im nördlichen Land bringt: Misewa. Dort ist auch Eli. Eli will dem Otter helfen, denn Misewa ist in Gefahr: Napéw hält die Sommervögel gefangen, weshalb die fantastische Welt des Otters im Schnee versinkt und das Überleben der Tiere bedroht ist. Gemeinsam mit Ochek begeben sich Morgan und Eli auf eine Reise, um die grüne Zeit zu finden.
Fazit: Bei ihrer fantastischen Reise nach Misewa lernen Morgan und Eli ihre indigene Kultur und Sprache und das indigene Leben in der Natur kennen. Sie lernen aber auch, dass sie ihre indigenen Wurzeln bewahren können und dennoch bei ihren Pflegeeltern ein Zuhause haben. Es ist eine spannende und atmosphärisch erzählte Geschichte, die Lust macht auf den zweiten Band der Misewa Saga. (Beu)

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Diese Rezension wurde verfasst von Gabriele Beutler; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 31.03.2023