Die Traumbuche und andere Träumereien an französischen Kaminen

Autor*in
Volkmann-Leander, von
ISBN
978-3-596-85421-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Zwerger, Lisbeth
Seitenanzahl
174
Verlag
FISCHER Schatzinsel
Gattung
Märchen/Fabel/Sage
Ort
Frankfurt
Jahr
2010
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Diese 19 Märchen schrieb der deutsche Chirurg Richard von Volkmann unter dem Pseudonym Leander während der Zeit des deutsch-französischen Krieges 1870/71. Als Generalstabsarzt war er auf einem Schloss bei Paris untergebracht. Hatte er ein Märchen fertig gestellt, schickte er es zu seiner Familie nach Halle; als er zurückkehrte, waren seine Briefsendungen zu einem Büchlein angewachsen.

Beurteilungstext

Es war einmal … Leanders Märchen folgen sprachlich dem klassischen Märchenduktus. Vom Inhalt aber sind sie deutlich moderner als die der Gebrüder Grimm. Auffällig oft geht es um Partnerwahl und Ehebeziehungen, verpackt in poetische Bilder von Schlössern, idyllischen Landschaften, Traumbuchen, geheimnisvollen Sümpfen, in denen der übliche "Märchencast", - Könige, Prinzen und Prinzessinnen, gottesfürchtige Bettelmädchen, missratene Söhne und Träumer, Gänseliesel und Schweinehirten - ihrem Happy End entgegen strebt. Was nicht immer heißt, dass alle bis zum Ende ihrer Tage glücklich und zufrieden sind! Die Geschichten sind voller Weisheit und dichterischem Anmut und überraschen gelegentlich mit hellsichtigem Humor. "Die Traumbuche", die dieser Ausgabe in der eleganten Blauen-Band-Bibliothek von Fischer den Namen gab, erklärt auf anrührende Art und Weise das moderne Konzept der selbsterfüllenden Prophezeiung. Die Balance zwischen Träumen und Realität wird in den Geschichten erzählerisch ausbalanciert. Mit dem Märchen "Der alte Koffer" scheint der Erzähler sich selbst ein Denkmal gesetzt zu haben: Eine hinreißende kleine Prinzessin steigt aus einem alten Koffer und erzählt einem alten Herrn Abend für Abend Märchen. Dann fordert sie ihn lachend auf, diese mal aufzuschreiben …
Dieses Buch ist aber noch mehr als ein sehr zu empfehlendes Märchenbuch. Es ist ein Plädoyer für das gedruckte und illustrierte Wort. Jedes dieser Märchen kann man umsonst im Internet lesen. Aber erst durch die optisch und haptisch gelungene Ausgabe und die wunderbaren Bilder von Lisbeth Zwerger, die zugleich illustrieren und interpretieren, entfalten sie ihren vollen Zauber.

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Diese Rezension wurde verfasst von krä.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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