Die Teeprinzessin

Autor*in
Rosenboom, Hilke
ISBN
978-3-570-13089-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
445
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2007
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eine (Zeit-) Reise ins 19. Jahrhundert, die uns rund um die Welt (von Hamburg über China und Indien in die USA und zurück) führt. Die junge Protagonistin Betty nimmt alle Mühen und Schwierigkeiten auf sich - auf ihrem Weg nach Darjeeling, dem Inbegriff des neuen Teeparadieses und nicht zuletzt auf der verzweifelten Suche, um ihre große Liebe wiederzufinden.

Beurteilungstext

"Die Teeprinzessin" ist der zweite Band von Hilke Rosenboom nach ihrem erfolgreichen Roman "Das falsche Herz des Meeres". Aufgewachsen auf Juist und Baltrum in einer alten Seemannsfamilie kann Rosenboom auch in ihrem neuen Roman ihre Leidenschaft für das Meer und ferne Länder einbringen.
Elisabeth Henningson, genannt Betty, ist Protagonisten des Buches. Mit jungen 14 Jahren lernt der Leser das Mädchen in ihrem Heimatort Emden kennen. Dort wächst sie bei ihrem Vater, einem Silberschmied, auf. Die Familie ist ärmlich, das Geschäft läuft schlecht, ganz im Gegensatz zur Familie ihres Jugendfreundes Anton, der in einer Teehandelsfamilie lebt. Bereits in frühen Jahren ist Betty vom Geruch und Geschmack des Tees fasziniert. Als Betty eines Tages mit Anton auf dem Lagerboden ein Gespräch dessen Vaters belauscht, der einen geheimnisvollen Teehändler aus dem bisher in Deutschland unbekannten Teeparadieses Darjeeling empfängt, beginnt sich das Leben von Betty und Anton grundlegend zu verändern. Betty stürzt vom Lagerboden und fällt direkt in die Arme des fremden Mannes, John Francis Jocelyn, in den sie sich augenblicklich verliebt. Um seiner Freundin, die bei dem Sturz ihre Spange verloren hat, zu helfen, zündet Anton auf dem Lagerboden eine Kerze an, die er zu löschen vergisst, so dass das Haus später am Tag völlig niederbrennt. Es beginnt eine schwere Zeit für Betty. Durch diese Geschichte in Ungnade gefallen, wird sie als Dienstmädchen nach Hamburg geschickt und muss fortan schwere Arbeit leisten. Glücklicherweise erhält sie schließlich die Gelegenheit, als Junge verkleidet, nach China zu reisen, um Tee zu erwerben. Auf dem Schiff als junge Frau entdeckt, wird sie in Kalkutta abgesetzt. Betty beschließt nach Darjeeling zu reisen, im Herzen den geheimnisvollen Mann ihrer Träume: John Francis Jocelyn. Dort angekommen führt Jocelyn sie in eine bezaubernde, märchenhafte Welt ein - das Glück scheint perfekt. Doch Betty ertappt ihren geliebten Mann mit einem anderen Mädchen und flieht, ungeahnt, das es sich hier um seine Schwester handelt, mit 20 Kisten Tee im Gepäck. Ihre Reise führt sie über China und die USA, sie gerät in die Fänge der Teemafia, hat viele schwere Zeiten zu überstehen, bis sie am Ende doch wieder ihrem heißgeliebten John Francis Jocelyn in die Arme fällt.
Die vergleichsweise lange Geschichte ist in sieben Bücher untergliedert, die jeweils wieder in verschiedene Unterkapitel unterteilt sind. Es wird ein Zeitraum von 2 Jahren dargestellt (1858 - 1860). Ganz im Stil eines Jugendromans kommt das Buch ohne Bilder aus.
Die Handlung der Geschichte ist sehr märchenhaft und eindimensional dargestellt. Die junge Protagonistin des Buches erlebt ein Abenteuer nach dem anderen, selbst die ausweglosesten Situationen lösen sich plötzlich ins Nichts auf. Oft wirkt es, als ob Betty selbst neben den Dingen stehen würde, sie verhält sich sehr passiv, die Geschehnisse um sie herum scheinen einfach zu passieren. Insbesondere zum Ende des Buches folgen die Zufälle so schnell aufeinander, dass die Geschichte sehr unrealistisch und unecht wirkt. Wenngleich die beschwerlichen Tage, die Betty auf den Schiffen erlebt, oft kurzweilig und nicht beschwerlich genug wirken (man hat manchmal den Eindruck eine Überfahrt würde wenige Stunden als mehrere Wochen dauern), so ziehen sich manche Ereignisse sehr in die Länge, vielleicht bedingt durch die überstrapazierten Zufälle, die das Buch durchlaufen. Schade ist, dass die übrigen Charaktere des Buches ganz im Schatten der Protagonisten stehen. Selbst John Francis Jocelyn wird nicht näher beschrieben, sowohl sein Aussehen als auch sein Charakter bleiben verborgen. Es fehlt dem Buch alles in allem an Tiefe. Insbesondere die Schwarz-Weiß Malerei (reich = schlecht, arm = gut, aber abhängig) ist eher bedenklich, auch wenn im 19. Jahrhundert mit Sicherheit mit anderen Maßstäben gemessen wurde.
Toll sind die genauen Darstellungen der Schauplätze des Buches. Man sieht beim Lesen die Teefelder in Darjeeling vor seinen Augen und kann den Tee fast auf der Zunge schmecken. Das Buch ist sehr gut zu lesen. Alles in allem für Mädchen ab 12 Jahren geeignet, die romantische Geschichten lieben und sich ein so dickes Buch zutrauen.



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Diese Rezension wurde verfasst von AS.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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