Die Sprache des Wassers

Autor*in
Crossan, Sarah
ISBN
978-3-939435-84-6
Übersetzer*in
Setsmann, Cordula
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
232
Verlag
Mixtvision
Gattung
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Kasienka kommt mit ihrer Mutter aus Polen nach England. Sie sind auf der Suche nach Tata, ihrem Vater. Eigentlich ist nur die Mutter auf der Suche. Ihr Vater hat sie verlassen und durch einen Zufall hat die Mutter herausbekommen, in welche Stadt er gezogen ist. Nun will sie ihn unbedingt finden. Kasienka begleitet sie, aber sie hat nebenher auch noch eine Menge anderer Probleme…

Beurteilungstext

Kasienka ist zwölf, fast dreizehn. Trotzdem wird sie in der neuen Schule aufgrund anfänglicher sprachlicher Barrieren in die fünfte Klasse versetzt. Das ärgert sie sehr. Doch bald schon kann sie ihre Stärken zeigen. Sie überzeugt beim Schwimmen und kommt in das Schwimmteam. Dort lernt sie auch William kennen, einen Jungen aus der siebten, der sich für sie interessiert. Das wäre alles wunderbar, wenn Kasienka nicht von den anderen Mädchen ausgegrenzt und schikaniert würde. Doch sie setzt sich zur Wehr und schafft es ihre Probleme zu lösen.
Man könnte denken, es handelt sich also um die ganz normale Entwicklungsgeschichte eines Mädchens. Das stimmt aber nur zum Teil. Denn immer wieder dominieren die Suche nach dem Vater und die Sehnsucht nach der Heimat das Leben von Kasienka und ihrer Mutter. Als das Mädchen schließlich den Vater findet, muss sie erkennen, dass er sich für ein anderes Leben und eine andere Familie entschieden hat. Das ist weder für Kasienka noch für ihre Mutter eine leichte Erkenntnis. Sollen sie zurück nach Polen gehen? Die Mutter ist wochenlang kaum ansprechbar und scheint von tiefen Depressionen geplagt. Doch das Mädchen wird nachdem sie zunächst allein und isoliert gelebt hatte, durch ihre aufkommenden Freundschaften immer stärker in die Gesellschaft involviert und hoffnungsvoll erlebt der Leser eine aufkeimende Freude am Leben in dem neuen Land.
Sarah Crossan beschreibt in kurzen Versen treffend das Innen- und Außenleben der kindlichen Ich-Erzählerin, die ehrlich von ihren Problemen und Fragen berichtet. Die Reduktion der Beschreibungen zeigt eine starke Konzentration auf das für die Protagonistin Wichtige. Andere Dinge wie die Beschreibung von Orten oder ausführliche Gefühlsschilderungen bleiben aus. Fast scheint der Schreibstil der kantigen Figur des Mädchens zu entsprechen. Anders ist es da mit dem Wasser, in dem das Mädchen aufzugehen scheint. Hier gibt es keine sprachlichen Hürden oder Barrieren wie in dem neuen Land. ""Das Wasser ist eine eigene Welt, ein Land mit seiner eigenen Sprache, und die spreche ich fließend."" (S. 213)
Dieses Buch ist klar und still wie das Wasser, aber dennoch tiefgründig. Es führt in die Gedankenwelt einer kindlichen Emigrantin ein und findet in reduzierter Sprache bewegende Bilder. Ein Entwicklungsroman und gleichzeitig eine Auswanderergeschichte, die nicht nur für Mädchen zu sehr empfehlen ist.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ar.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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