Die schönsten Märchen
- Autor*in
- diverse,
- ISBN
- 978-3-407-82324-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Heidelbach, Nikolaus
- Seitenanzahl
- 431
- Verlag
- –
- Gattung
- Buch (gebunden)Märchen/Fabel/Sage
- Ort
- Weinheim
- Jahr
- 2017
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 39,95 €
- Bewertung
Teaser
Dieses neue Märchenbuch vereint bekannte Märchen und Illustrationen von Nikolaus Heidelbach in einem gemeinsamen Werk – eine Sammlung, die sich durch die Bilder zu einem eigentümlichen Gesamtwerk verbindet.
Beurteilungstext
Mit den „Märchen der Brüder Grimm“ (1995), den „Hans Christian Andersen Märchen“ (2010) und den „Märchen aus aller Welt“ legte Nikolaus Heidelbach gemeinsam mit Hans-Joachim Gelberg bereits drei viel beachtete und exponierte Märchensammlungen vor. Neben der Neuauswahl und -kompilierung stellen natürlich die Bilder des Illustrators ein markantes Alleinstellungsmerkmal dieser Sammlungen dar. Nun hat Heidelbach aus den drei Sammelbänden die noch einmal schönsten Texte und Bilder ausgewählt und im vorliegenden Buch verbunden. Es handelt sich also um bereits veröffentlichtes Material, das hier noch einmal als eine Bestenauswahl zur Verfügung gestellt wird.
Die 54 ausgewählten Texte erfassen weitläufig bekannte Texte, aber auch wenige eher unbekannte Märchen. Es sind Kunstmärchen und Volksmärchen, die auch vor dem Hintergrund differenter kultureller Herkunftsbereiche ganz verschiedene, jedoch immer märchenhafte Geschichten erzählen. Zu einer einheitlichen Sammlung werden die Texte über die Bilder Nikolaus Heidelbachs. Diese sind zumeist großformatige, seiten- oder sogar doppelseitenfüllende malerische Werke im Aquarellstil. Figuren und Objekte sind naturalistisch, fast hyperrealistisch gezeichnet, gleichzeitig aber bis ins Unwirkliche überzeichnet. Dazu tragen die ungewöhnlichen Mimen- und Gestenspiele bei, die den Bilder oft einen ironischen, manchmal auch anzüglich-zweideutigen Unterton verleihen. Kleine Vignetten kommentieren die Texte zudem eher beiläufig. Dabei schaffen es die Bilder, die gerade über die visuelle Darstellung so starr tradierten Märchen neu zu inszenieren. Die Bilder bleiben aber beim Text, sie betonen jedoch das Unterschwellige, Skandalöse, Skurrile und Obszöne. Märchen werden damit als eine Menschheitsdichtung vorgeführt, die tatsächlich elementar ist – nicht in einem oberflächlich kindertümlichen, sondern in einem anthropologischen Sinne.
Diesen Verdienst muss man den Heidelbach’schen Neuillustrationen zusprechen. Ob eine neue Sammlung nötig gewesen wäre, kann man sicherlich kontrovers diskutieren. Auf jeden Fall liegt mit diesem Werk aber ein Märchenbuch vor, das faszinierende Texte und Bilder vereint und in gewohnt wertiger Aufmachung einen echten Schatz für jede Märchensammmlung darstellt. In diesem Sinne sehr zu empfehlen!