Die Rüpelbande

Schlagwörter

• Angst
• Komik/Humor
• Streit/Konflikt

Teaser

Gefährlich und böse und schaurig sind sie, die drei Rüpel. Das finden sie sogar toll. Doch ihre Boshaftigkeit und Gemeinheit beeindruckt nicht alle. Ein witzig-überraschendes Bilderbuch.

Beurteilungstext

Troll, Hexe und Geist sind die Rüpelbande. Einer könnte nicht schlimmer sein als der andere. Alle sind fürchterlich böse und gemein. Sie versuchen sich mit ihren bösen Taten zu übertrumpfen und jeder möchte auf seine Weise der Schaurigste sein. Der Troll prahlt mit seiner Stärke, der Geist mit seiner Schaurigkeit und die Hexe mit ihren Zauberkünsten, doch da sie sich nicht einigen können, wer nun am schlimmsten ist, geraten sie in einen heftigen Streit. Als ein Mädchen ins Nachbarhaus einzieht, machen sie es sich zur Aufgabe, ihr blaues, gepunktetes Tuch zu stehlen. Diesen Einfall hatte die Maus, um den Streit beizulegen und endlich zu wissen, wer der Fürchterlichste ist. Jeder versucht es auf seine Weise. Jeder scheitert auf seine Weise. Doch das Tuch behält am Ende nicht das Mädchen, sondern es dient als wunderbar warme Decke…
Julia Donaldson und Axel Scheffler verstehen sich in herausragender Weise darauf Kinder mit ihren Geschichten zum Lachen zu bringen und echtes Lesevergnügen zu bereiten. Bereits mehrere Beststeller, darunter den Grüffelo, haben sie erschaffen, wobei die Bücher einen hohen Wiedererkennungswert aufweisen. Auch dieses passt sich perfekt in den Stil des Erfolgsduos ein. Die Texte sind keck geschrieben und lassen sich, mit ein bisschen Übung, sehr gut betont und flüssig vorlesen. Es sind meist vier kurze Verse von welchen sich der zweite und der letzte paarweise reimen. Sprachlich weisen sie einige Worte auf, welche möglicherweise nicht zum alltäglichen Sprachgebrauch der Kinder gehören, wie bspw. rüpelig, fieseste List oder entschwinde. Sprachspielerisch sind viele Reime und phonetisch ähnliche Worte verwendet worden. Zudem ist die Sprache geprägt von einer großen Anzahl an Adjektiven, welche das Geschehen sowie die Figuren wunderbar beschreiben. Besonders ist, dass hin und wieder ein Wort extra groß abgedruckt ist und sich so vom sonstigen Schriftbild abhebt. Diese optische Differenzierung der Sprache kann mit Kindern thematisiert werden. Die Bilder sind im typischen Stil der Illustratorin gezeichnet. Die Figuren haben auffallend große Augen. Sie sind comichaft gezeichnet und wirken witzig, obgleich sie ungeheuerlich schaurig aussehen. Die großformatigen Bilder liefern eine Vielzahl spannender Details, die es zu entdecken gilt. Sie sind im grafischen Stil, farbenfroh gezeichnet, wobei schwarze Linien von unterschiedlicher Stärke die Konturen bilden und die Illustrationen prägen. Insgesamt harmonieren Text und Bild in hervorragender Weise. Das Buch bietet viele Gesprächsanlässe und sticht mit seiner wunderbar unbeschwerten, kühnen Heldin heraus, welche das Böse überraschend leicht besiegt. Insgesamt ist das Bilderbuch sehr empfehlenswert und kann auch im schulischen Kontext sowie in Freizeiteinrichtungen vergnüglich rezipiert werden und gute Impulse für Gespräche und das Zusammenleben setzen.