Die Ritterburg
- Autor*in
- Harris, Nicholas
- ISBN
- 978-3-401-08688-0
- Übersetzer*in
- Schmiedehausen, Rabea
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Lee, Brian
- Seitenanzahl
- 12
- Verlag
- Arena
- Gattung
- –
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2004
- Preis
- 9,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Das Leben auf einer mittelalterlichen Ritterburg
Beurteilungstext
Das Leben auf einer mittelalterlichen Ritterburg war sicherlich so romantisch, angenehm und dabei abenteuerlich nicht, wie es später und bis auf den heutigen Tag verklärt dargestellt wurde und wird. Von dem beschwerlichen, gefährlichen, ungesunden Leben auf einer Burg wird auch in diesem großformatigen Sachbilderbuch kaum etwas zu spüren sein. Auch hier könnte einem jungen Betrachter das nostalgische Gefühl aufkommen, dass es schade ist, nicht damals gelebt zu haben. Bunt gekleidete Rittersleute, Handwerker, Spielleute usw tummeln sich und sind fröhlich, als ob das Leben damals ein einziges Feiern und Vergnügtsein gewesen wäre, auch wenn sich einige feindliche Finsterlinge unbemerkt in die Festung schleichen konnten. Unbekümmert ist man beim Feiern, während vor der Burg schon die Feinde versammelt, zum Sturm auf die Burg sich vorbereiten. So gesehen ist der Aufbau der Geschichte unlogisch, lässt nichts von den hektischen Aufregungen der Burgleute ahnen, denen böse Zeiten ins Haus stehen. Sieht man von diesen situativen Ungereimtheiten ab, ist dieses Buch mit seiner buchtechnischen Gestaltung so recht nach dem Geschmack junger Leser und Betrachter im Grundschulalter. Ausgestanzte Sichtfenster lassen den Betrachter in die verschiedenen Räume blicken, so dass er das Gefühl hat, durch die Burg zu wandern, ihre Vielfältigkeit zu beobachten, den Rittersleuten beim Festmal, den Gauklern beim Spielen, den Köchen beim Braten und Backen, den Handwerkern beim Bauen, dem Knecht auf der Toilette, den Gefangenen im Kerker, den Knappen beim Fechten usw.usw, zuzuschauen. Ein besonderes Buch also, in dem es von Leuten, Tieren, Gegenständen usw nur so wimmelt. Es gibt eine Unmenge zu sehen und zu entdecken und lange und immer wieder kann sie der junge Betrachter mit den Darstellungen beschäftigen, Neues kennen lernen und sich so eine ungefähre Vorstellung von einer damaligen Burg machen. Die kurz gefassten eingestreuten Texte erklären und stellen Fragen. Diese Texte sind eigentlich überflüssig, denn die Bilder sprechen für sich selbst.
Insgesamt ein aufwändig gestaltetes Buch, das Lesern, ab dem sechsten Lebensjahr, zu empfehlen ist.