Die Reise zu den Kugelinseln

Autor*in
Stössinger, Verena
ISBN
978-3-905871-18-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Binder, Hannes
Seitenanzahl
96
Verlag
Bajazzo
Gattung
Ort
Gossau / Zürich
Jahr
2010
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die zehnjährige Jonna fährt mit ihrer Tante Ursula, einer Journalistin, auf eine der soeben entdeckten Kugelinseln. Kalt, rund, unwirtlich liegen sie da, und Ursula will einen Artikel darüber schreiben. Doch sie sind Fremde in einem fremden Land. Die Einwohner sind abweisend, tragen Kapuzenmäntel, sprechen eine unbekannte Sprache, ihre Kinder laufen auf Stelzen. Dann sind da noch die ungewohnt feindlichen Schafe. Und als dann noch Ursula krank wird, ist Jonna auf sich allein gestellt.

Beurteilungstext

Ein ungewöhnliches Buch, das Spaß macht! Verena Stössinger hat eine moderne Abenteuer-Geschichte geschrieben, gleichzeitig einen Reisebericht voller Fantasie, vielleicht sogar eine kritische Abhandlung darüber, ob manche Dinge nicht besser unentdeckt bleiben sollten. Herrlich skurril ist das alles: Von Knopfsammlern und Stelzengängern, von sehr befremdlichen Essensgewohnheiten und Meerschweinchen mit langen pelzigen Schwänzen ist die Rede. Und erst die Schafe auf der Kugelinsel! Sie sind Geschöpfe des Bösen, die den Fremden den Garaus machen wollen. Erst der heilige Leckstein - ein Klumpen verloren gegangener Gummibärchen - kann sie beschwichtigen. Das Mädchen Jonna mitsamt seinem Heimweh und den gelegentlichen Zickereien, die es mit der Tante hat, sorgt für altersgerechte Identifikation. Auch wenn man dieses Buch in jedem Alter lesen kann!
Die Wolgastempfehlung erhält das Buch, weil es sich auf sehr innovative Weise mit Journalismus auseinandersetzt: So hält die Tante Jonna dazu an, ihre eigenen Beobachtungen niederzuschreiben.
Die Sprache ist schlicht und schnörkellos aus Jonnas Sicht, aber nicht als Ich-Erzählerin geschrieben. Es gibt 22 kurze Kapitel und einen Prolog, der die märchenhafte Entstehungsgeschichte der Kugelinseln erzählt. Der fast schon surrealistisch anmutende Lesespaß wartet grafisch mit einer Besonderheit aus: Die Schriftfarbe der Kampfansagen der feindlichen Schafe ist dunkelblau, der erzählende Text dagegen schwarz.
Ein weiteres großes Plus sind die 28 Illustrationen des preisgekrönten Schweizer Künstlers Hannes Binder. Sie sind schwarz-weiß in der von ihm viel benutzten Schabkartontechnik, was durchaus ein Tipp für den Kunstunterricht sein könnte. Sie unterstützen den bizarren Charakter des Textes und schaffen unvergessliche Bilder.
http://www.unterricht.kunstbrowser.de/technischemittel/03c19899210dfa92f/schabtechniken/index.html

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Diese Rezension wurde verfasst von krä.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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