Die Reise ins Schlaraffenland
- Autor*in
- Kasparavicius, Kestutis
- ISBN
- 978-3-8251-5121-8
- Übersetzer*in
- Stehle, Michael
- Ori. Sprache
- Litauisch
- Illustrator*in
- Kasparavicius, Kestutis
- Seitenanzahl
- 55
- Verlag
- Urachhaus
- Gattung
- BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2017
- Preis
- 17,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Drei Katzen reisen ins Schlaraffenland, das Land der vielen Süßigkeiten. Es gibt völlig verrückte Verkehrsregeln mit rückwärts fahrenden Autos, Flaschen, auf denen man reisen kann und ähnliches. Die Hauptstadt ist Tortenhausen. Im Schlaraffenwald gibt es Zuckerstangen, Eiswaffeln, Kekse und Käsebäume. Ostern wird ständig mit gekochten und bemalten Eiern gefeiert. Auch an Getränken fehlt es nirgends. Es gibt dort nichts, was man sich noch wünschen könnte. Leider aber war die Reise nur ein Traum.
Beurteilungstext
Das Beeindruckendste an diesem Buch sind seine Illustrationen. Auf jeder Seite gibt es so viele Einzelheiten zu entdecken, dass man sich losreißen muss, um umzublättern.
Der menschlichen Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Alle Bedürfnisse werden im Schlaraffenland dieses Autors und gleichzeitigen Illustrators erfüllt. Natürlich sind das vorrangig Bedürfnisse, die mit Essen und Trinken zusammenhängen, wobei die Lust an Süßem überwiegt.
Klar, wenn man soviel isst, passt man nicht mehr in seine Kleider. Im Schlaraffenland gibt es dafür einen Park, in dem man sich kostenlos Kleider aussuchen kann. Und weil man im Orangenfluss auch seine Schuhe verlieren kann, darf man sich neue von den Bäumen pflücken. Im Himmelblauen See ist es sogar möglich, unter Wasser zu grillen!
Faulheit ist oberstes Gebot in diesem Land, Geld verdienen muss man nicht. Dafür gibt es einen Geldbaum. Er ist eigentlich überflüssig, denn nirgendwo im Land braucht man Geld. Im Palast der Träume sucht man sich den geeigneten, d.h. bequemsten Schlafplatz aus. Wenn man bei diesem Müßiggang zu dick und auch zu alt wird, taucht man in den Jungbrunnen.
Zu den Bildern gibt es recht lange Texte. Sie zeigen auf, dass es dieses Land gar nicht geben kann. Die sprachlichen Gegensätze, die aufgeführt werden, muss das zuhörende Kind erst einmal begreifen, was nicht ganz einfach ist. Auch die Verkehrsregeln des gedachten Landes mit rückwärts fahrenden Autos, Treppen, die man rückwärts emporsteigen muss, usw. sind beim ersten Zuhören kompliziert. Weniger Kapitel hätten das Buch spannender gemacht.
Ein Erzähler führt in die Geschichte ein und beendet sie auch. Er berichtet von den Hauptpersonen, den drei faulen Katzen und streift das Erwachsenenleben, in dem es auch sehr faule Menschen geben soll. Das interessiert Kinder weniger.
Die Reise endet in der Wirklichkeit. Die Katzen waren nie dort. Alles haben sie geträumt. Aber es schließen sich Gedanken an, ob es wirklich so wünschenswert wäre, in ein Schlaraffenland zu kommen. Dass auch der Jungbrunnen in der Schlussbetrachtung sehr kritisch gesehen wird, ist besonders lobenswert.
Das Buch regt an, sich selbst ein Schlaraffenland auszumalen und dann die Kehrseite zu bedenken.