Die Reise ins Schlaraffenland
- Autor*in
- Kasparavicius, Kestutis
- ISBN
- 978-3-8251-5121-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Kasparavicius, Kestutis
- Seitenanzahl
- 56
- Verlag
- Urachhaus
- Gattung
- Buch (gebunden)Märchen/Fabel/Sage
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2017
- Preis
- 17,90 €
- Bewertung
Teaser
Im Schlaraffenland genießen drei Katzen Tom Tigerfell, Samuel Samtpfote und Freddie Vielfraß die unglaublichsten Köstlichkeiten in Hülle und Fülle. Wahrheit oder schöner Traum?
Beurteilungstext
Wer kennt sie nicht, die Geschichte vom Schlaraffenland, in dem einem die gebratenen Tauben in den Mund fliegen und Milch und Honig fließen?! Dieses sagenhafte Paradies, in dem man trotz Faulheit und Müßiggang alle erdenklichen Genüsse für umsonst bekommt, fasziniert seit dem Mittelalter die Menschen. Nach den – vielleicht nur noch älteren Lesern - bekannten Fassungen von Grimm und Bechstein liegt mit diesem Buch nun eine farbenfrohe, gelungene Neuerzählung für Kinder vor. Zu verdanken ist sie dem litauischen Autor und Illustrator Kestutis Kasparavicius. Ihm ist es gelungen, den klassischen Stoff sowohl sprachlich als auch visuell in eine moderne, ansprechende Form für jüngere Kinder zu bringen. Wobei er auf beide Überlieferungen zurückgreift und das Schlaraffenland sowohl als spiegelverkehrte Welt als auch als irdisches Paradies für Müßiggänger darstellt.
Die große Detailfreude spiegelt sich sowohl im Text als auch in den Illustrationen wider. Während sich auf den Doppelseiten mit dem größeren Textvolumen am unteren Rand vorwiegend die drei Katzen als Hauptfiguren durchs das Bild bewegen, laden auf den Doppelseiten mit kürzeren Textpassagen großflächige, überbordende, kunterbunte Wimmelbilder zum Eintauchen und Entdecken ein. Diese farbenfrohen Aquarell-Illustrationen sind Kasparavicius´ Spezialität und veranschaulichen den Text. Trotz der wenig spannenden Handlung und der ausführlichen Beschreibungen des Traumlandes ist das Buch unterhaltsam und regt die kindliche Fantasie und das Vorstellungsvermögen an. Insgesamt fünfzehn Kapitel führen in die verschiedenen Landschaften des Schlaraffenlandes, in denen es nicht nur kulinarische Köstlichkeiten gibt, sondern auch einen Park der Kleider, einen Geldbaum, einen Palast der Träume und einen Jungbrunnen. Das Buch spielt gekonnt und fantasievoll mit unseren Wünschen und Träumen. Doch das wunderbare, kluge Schlusskapitel "Vom Ende der Reise" ist eine Neuschöpfung des Autors und führt aus den Träumen zurück in die Realität. Es endet mit der Fragestellung "Braucht man das alles wirklich?". Sowohl zum häuslichen Vorlesen als auch als Klassenlesestoff für Grundschüler sehr zu empfehlen, bieten sich doch neben dem Lesevergnügen auch zahlreiche Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit an.