Die Reise

Autor*in
Becker, Aaron
ISBN
978-3-8369-5784-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Becker, Aaron
Seitenanzahl
40
Verlag
Gerstenberg
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Hildesheim
Jahr
2015
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Wenn dir langweilig ist, dann male dir mit einem roten dicken Stift eine offene Tür an die Wand und schau nach, welcher Raum sich dahinter verbirgt. Draußen am Fluss machst du dann weiter, zeichnest dir ein rotes Ruderboot, steigst ein und erkundest die Welt. Am Ende vom Abenteuer wirst du einen Jungen mit einem großen violetten Stift finden.

Beurteilungstext

Bereits auf der ersten Doppelseite der Geschichte hätten wir auch den Jungen entdecken können, aber unser Blick wird auf die rechte Seite gelenkt, auf den roten Roller, der so auffällig aus der tristen, grau-sepiafarbenen Stadt hervorsticht, dass selbst das Rot der Ampel verschleiert erscheint. Das Mädchen, vor dem der Roller an der Treppe lehnt, sitzt gelangweilt auf den Stufen. Das Haus hinter ihr ist - wie der Boden im Vordergrund - zeichnerisch geöffnet, und man sieht, dass alle beschäftigt sind: Der Vater sitzt konzentriert am Computer, die Schwester ""chillt"" auf dem Sofa mit ihrem Smartphone, die Mutter telefoniert, während sie kocht. Die Stadt mit den Hochhäusern ist merkwürdig leer, die drei miteinander spielenden Kinder am linken Rand der Zeichnung nimmt man kaum wahr - und auch nicht den schon genannten Jungen, der bei der Dreiergruppe steht und vielleicht gern mitspielen möchte. In der Hand hält er den violetten Stift.
Kein Text, kein Wort, die Geschichte erklärt sich selbst. Das Rot vom Roller (Mutter hat keine Zeit) wiederholt sich im Flugdrachen (Vater hat keine Zeit) und im Ball (die Schwester hat keine Zeit und/oder Lust) und auch die Katze verlässt das Zimmer des Mädchens. Und da liegt dann der rote Stift, der eine neue und ziemlich aufregende Welt eröffnen wird. Und wir sind mittendrin, erschrecken uns und bewundern die Ideen des Mädchens und ihr warmherziges Mitgefühl.

Eine großartige Idee führte zu einem großartigen Bilderbuch, in dem jedes Wort zu viel wäre. Es lobt die Fantasie, indem es fantastische Bilder zeigt, eine enge mittelalterliche Stadt mit goldenen Kuppeln, in der man sich auf engen Kanälen in Booten fortbewegt und eine Szenerie in der Luft, die an Jules Verne denken lässt. Dabei finden sich bloß zwei Kinder, die offensichtlich deutlich mehr verbindet als gemeinsame Langeweile: gemeinsame Fantasie.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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