Die Rebellin

Schlagwörter

• Abenteuer
• Freundschaft

Teaser

Das Mädchen Sonea entdeckt durch Zufall, dass in ihr ungeahnte magische Kräfte schlummern. Doch diese Gabe kann sie zerstören, wenn sie nicht lernt, sie zu lenken. Aber dazu müsste sie in der Magiergilde aufgenommen werden, die mit Leuten ihres Standes nicht verkehren wollen...

Beurteilungstext

“Die Rebellin” ist der erste Teil einer Trilogie über das Mädchen Sonea, das eines Tages nur durch Zufall entdeckt, dass Magie in ihr schlummert. Fortan ist sie auf der Flucht vor den Magier der Gilde, denn ungelerntes Anwenden von Magie birgt große Gefahr in sich. Sonea schließt sich den Dieben an, der mächtigsten Gruppe im Hüttenviertel. Doch auch dort ist sie vor den Nachstellungen der Magier nicht sicher und wird schließlich gefangen. Eingeschlossen in der Gilde beginnt für sie ein ganz neuer Lebensabschnitt.
Die ersten dreihundert Seiten des Buches sind einfach nur spannend. Soneas anhaltende Flucht vor den Magiern, deren Beweggründe sie zu keiner Zeit erahnen kann, lässt keine Zeit für Langatmigkeit. Ähnlich wie das Mädchen wird auch der Leser von einer Situation in die nächste geworfen und der immer enger werdende Ring der Verfolger lässt die Spannung sogar noch ansteigen. Sowohl Sonea als auch ihre Freunde, unter ihnen etwa der clevere Cery, werden recht detailliert charakterisiert, sodass ihre individuellen Persönlichkeiten gut zur Geltung kommen. Wirklich ausgefeilte Charaktere finden sich in der Geschichte aber nicht, was allerdings angesichts der sonst so spannenden Story kaum negativ auffällt.
Leider hält das Buch das hohe Spannungsniveau nicht bis zum Schluss. Sobald Sonea in der Gilde ist und ihr langwieriger Magieunterricht beginnt, wird auch die Erzählung zwangsläufig zäher. Sonea scheint nicht nur zum Ärger der Magier nur geringe Fortschritte zu machen. Seiten und Seiten werden den täglichen Unterweisungen oder den Ansichten der Magier über das Mädchen gewidmet, ohne dass dabei wirklich etwas Neues zu Tage kommt. Gerade nach der sehr spannenden ersten Hälfte fällt diese Langatmigkeit im zweiten Teil unschön auf und bremst den Lesefluss unweigerlich aus. Verständlich, dass eine so umfangreiche Trilogie neben Action auch eher theoretisch-ruhige Töne anklingen lassen muss, dass dies jedoch auf Kosten der Spannung geht, ist schade.
Erfreulicher sind dagegen die sowohl optisch gelungene Aufmachung des Romans, dazu zählt auch die Übersichtskarte auf der ersten Doppelseite, als auch der Glossar mit unbekannten (Fantasie)namen auf den letzten Seiten. Die Erklärung der einzelnen Begriffe hätte zwar auch in den Text eingebaut werden können, so aber kann man bei Unklarheiten jederzeit noch einmal nachschlagen.
Insgesamt also ein empfehlenswerter und vor allem üppiger Roman für alle Fantasyfreunde, der bei einem Preis von nur knapp 10 Euro für jeden einen Blick wert sein sollte.