Die Rebellin

Autor*in
Canavan, Trudi
ISBN
978-3-570-30328-3
Übersetzer*in
Link, Michaela
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
544
Verlag
Bertelsmann
Gattung
Fantastik
Ort
München
Jahr
2006
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Mädchen Sonea rebelliert als Angehörige der untersten Klasse gegen die Vertreibung aus der Stadt und ihr gelingt das Unglaubliche: Sie kann mit eigenen magischen Kräften den Schutzschild der Magiergilde durchbrechen. Fortan wird Jagd auf sie gemacht, um Belohnung zu kassieren, sie unschädlich zu machen oder um sie zur Magierin auszubilden. Nur ihr Freund Cery hilft ihr, immer wieder zu entkommen, bis sie - nun doch in den Händen der Magier - erkennt, dass nicht alle ihr böse wollen.

Beurteilungstext

Die Zusammenfassung scheint nur wenig erzählerische Substanz zu beinhalten (das soll ein ganzes 500-Seiten-Buch füllen?), doch der Schein trügt. In stets neuen Windungen und überraschenden Wendungen bleibt die Geschichte durchweg spannend, enthüllt ständig neue Eigenschaften der Personen und Details einer fremden, kreativen Welt und strebt unermüdlich nach Verbreiterung und Vertiefung. Hat der Leser anfangs etwas Mühe, den leicht geschachtelten Sätzen und der reichlich “fremdsprachlich” garnierten Sprache zu folgen, so stellt sich spätestens nach etwa 50 Seiten ein mitziehendes Gefühl der Vertrautheit und starke Anteilnahme am Schicksal des gebeutelten Mädchens ein.
Viele mosaikartige Einzelheiten fügen sich zum Bild einer strengen Klassengesellschaft, von Ohnmacht und Dünkel, von lebenserhaltender Kleinkriminalität der Armen und langeweilebedingtem Dilettieren der Reichen. Ein Bild einer unsolidarischen Gesellschaft entsteht, in der nur wenige den Mut haben, über das Schicksal anderer Schichten überhaupt nachzudenken und wo eine auch nur annähernde Chancengleichheit Illusion wäre. Hier bieten sich Ansätze zum Nachdenken und Diskutieren über Parallelen zu heutigen Verhältnissen in unterschiedlichen Ländern an.
Dennoch handelt es sich nicht um eine Abhandlung über Klassenunterschiede oder -kämpfe. Der Schwerpunkt liegt auf der in- und extensiven Schilderung allgemein menschlicher Realitäten, in der Beschreibung magischer (weißer!) Denkweisen und Handlungen sowie in der Entwicklung des Weltbildes einer fantastischen Parallelwelt. All dies gelingt - dank der Kreativität Canavans - auf eine noch nicht tausend Mal “durchgekaute” Weise, frisch und lebendig und von Seite zu Seite mitreißender und packender. Für die eher naturwissenschaftlich orientierten Leser findet sich im Anhang ein Glossar der typischen Wesen und Begriffe des “kyralischen” Lebensraumes, sprachlich sicher weit von den etymologischen Höhenflügen eines Tolkien entfernt, aber ein hübsches Extra.
Als sich am Ende des Buches der Spannungsbogen neigt, ist eine in sich gerundete Geschichte entstanden, die dennoch deutlich hinweist auf die schon erhältlichen weiteren zwei Bände der Trilogie und auch Appetit darauf macht.

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Diese Rezension wurde verfasst von bh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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