Die Omama im Gästebett

Autor*in
Hubka, Christine
ISBN
978-3-902606-19-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Neugebauer, TobiasRzehak, Sandra
Seitenanzahl
40
Verlag
Edition Tandem
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Salzburg
Jahr
2009
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,50 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Der achtjährige Moritz erzählt episodisch, wie es ist, wenn Oma hin und wieder bei ihnen wohnt, um die Familie im Alltag zu unterstützen. Dabei ist es eine sehr aktive Oma, die auch noch berufstätig ist und überhaupt nicht "alt".

Beurteilungstext

Das Buch erzählt aus der Perspektive von Moritz von seiner Oma und den vielen Erlebnissen mit ihr. Dabei versucht das Buch mit stereotypen Darstellung von Großelternfiguren zu brechen. Moritz' Oma ist offenbar selbständig, hat eine Sekretärin und muss sich Urlaub nehmen, um die Familie zu besuchen oder eben auch mal von dort aus arbeiten. Zwar hat sie weiße Haare, aber mit einer roten Strähne versehen. Sie kann Fußball spielen, trösten und verliebt sich neu.
Hubka erzählt keine chronologische Geschichte, eher stellt jede Doppelseite eine Episode aus dem Leben mit Oma dar, so hat auch jede Doppelseite eine eigene Schriftfarbe. Der Textumfang ist vergleichsweise groß, weshalb das Buch an der Grenze zwischen Bilder- und Kinderbuch einzuordnen ist.
Die Buntstiftbilder von Tobias Neugebauer und Sandra Rzehak erwecken den Eindruck, "von Kinderhand" gezeichnet zu sein, woraus auch eine gewisse Statik in Gesichtern und Körpern resultiert.

Die Modernität der Großmutterfigur bleibt diskussionswürdig. Sie noch keine Rentnerin, lebt ein sehr aktives Leben, hat moderne Ansichten und könnte in dem Buch - wäre sie nicht als Oma benannt - auch unschwer als Mutterfigur durchgehen. Doch - es mag an der Sprache des Ich-Erzählers liegen - überzeugt die Darstellung nicht ganz. Es gibt viele aktuelle Beispiele kinderliterarischer Ich-Erzähler, die authentischer und auch sprachlich anspruchsvoller erzählen. Aufgrund dessen ist zum einen anzunehmen, dass sich literarisch schon versiertere Kinder von Hubkas Erzählduktus nicht mitreißen lassen. Zum anderen erscheint schwierig, dass die Großmutterfigur hier so vorgeführt wird: Tatsächlich ist doch anzunehmen, dass heutige achtjährige Kinder sehr häufig Großeltern haben, die noch nicht verrentet sind und im Leben stehen. Das Buch betont aber die "normale" Jugendlichkeit der Oma so stark, dass es als Besonderheit erscheint. Auf der Verlagsseite ist als Untertitel des Buchs auch angegeben "Unsere Großmutter ist besonders".
Deshalb kann man das Buch sicherlich zum Vorlesen für Kindergarten-/Vorschulkinder nutzen, als Klassenlektüre oder Erstlesebuch ist es aus den genannten Gründen eher weniger zu empfehlen.

[Susanne Drogi]

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von sd; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 04.07.2020

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