Die Nacht, als die Piraten kamen

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Teaser

Eric und seine kleinere Schwester fahren mit den Eltern in ein abgelegenes Seedorf - und sind verschwunden. Sie tauchen in einer Nebenwelt auf voller Seeräuber, merkwürdiger Tiere und kreuzen in der fremden See auf einem Dreimaster. Die Geschwister werden getrennt und erst nach einer langen Irrfahrt finden sie sich wieder. Gemeinsam können sie in ihre Welt zurückkehren, Eric aber fällt das schwer, er ist ein richtiger Seemann geworden.

Beurteilungstext

Diese Mischung aus Fantasy und alter Piratengeschichte ist gelungen. Das alte Märchen der Kinder, die in eine Traumwelt gelangen, wird in den Auseinandersetzungen recht realistisch geschildert, einzig die Sturmgeschichten fehlen (ohne dass ich sie vermisst hätte). Der Wind auf diesem Meer weht immer aus der richtigen Richtung, hat keinen Namen und beeinflusst die Handlung nirgendwo. Dass zwei große Segler, ein Dreimaster und ein Fünfmaster, die Handlungsträger sind, wird einzig an der schier unendlich großen Zahl der Seeleute deutlich. Und merkwürdig ist - aber es ist eben eine Traumwelt -, dass in allen Positionen sowohl Männer wie Frauen vertreten sind, mit etwa gleich großem Anteil. Auch Eric findet eine Freundin gleichen Alters, die hochprofessionell in den Wanten herumklettert. Ansonsten ist sie lebendig und schlagfertig, auch schlagkräftig. Die Piraten sind ordentlich böse, aber deutlich wird das nur an den beiden Kapitänen, die ihre Bosheit in Form eines Fabelwesens um sich herum wuseln haben. Die Mannschaft bleibt mit Ausnahme der Handvoll weiterer Handlungsträger schemenhaft und uninteressant.
Spannend zu lesen ist dieser dicke Schmöker, der aber dicker aussieht als er ist: Die große Schrift füllt gerade 27 Zeilen pro Seite und lässt sich auch von Ungeübten leicht lesen, ebenso wie die einfache Sprache oder allzuviel Seemannsausdrücken. cjh11.6