Die Nacht, als die Piraten kamen
- Autor*in
- Siegmann, Claudia
- ISBN
- 978-3-423-76033-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Dohle, Helmut
- Seitenanzahl
- 354
- Ort
- München
- Jahr
- 2011
- Lesealter
- 10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Der 12-jährige Eric, begeisterter Leser von Piratenbüchern, fährt mit seinen Eltern und Schwester Lisa an die Küste in den Ort Sprinkeldink. Dort zieht ein Sturm auf, der von dem Einheimischen Ralph Abberton dem Wirken des Klabautermanns zugeschrieben wird. Eric und Lisa verschwinden und landen in Jorntland - einer Parallelwelt voller "guter" und "böser" Piraten, voller skurriler Lebewesen und merkwürdiger Bedrohungen, denen sie am Schluss aber wieder entkommen.
Beurteilungstext
Die Handlung ist durch die Suche Erics bestimmt, der seine Schwester in Jorntland verloren hat und sie unbedingt wieder finden möchte. Kinder aus der Welt außerhalb Jorntlands gelten dort als Schutz vor dem Klabautermann und werden deswegen im Hafen an Kapitäne verkauft. Lisa und Eric geraten auf verschiedene Schiffe, wobei Eric noch Glück hat: Sein "Käpt'n" verhält sich gut gegenüber seiner Besatzung. Der "Schrecken der Meere" ist hingegen Wallmberg, und dieser ist hinter Lisa her, die sich im Verlauf der Handlung als Wächterin des Tores "nach draußen" herausstellt.
Es ist eine "seltsame Welt", in die Lisa und Eric da hineingeraten sind, in der Eric sich wohl fühlt und auch Freundschaft schließt mit dem Mädchen Biba, dessen freche Sprüche Humor in die Handlung bringen. Biba ist ein starkes Mädchen, das sich zu den "Miesmissen", den Piratinnen des Schiffes "Große Färberin" hingezogen fühlt und auch fast zu ihnen überläuft. An dieser Stelle, als die Rückwendung zu Käpt'n Stern abrupt erfolgt, wird die Erzählung etwas unglaubwürdig und wirkt zu konstruiert.
Während man der für jüngere Fantasy- und Abenteuerleser entsprechenden Handlung gerne folgt, ist auch das Ende nicht ganz befriedigend - jedenfalls für berufsmäßig lesende Erwachsene. Wie schön wäre es gewesen, wenn der fantasiebegabte Buchhändlerssohn Eric einfach mit seiner Schwester wieder in die Welt seiner Eltern zurückgekehrt wäre, alle skurrilen Piraten, über die er schon früher so gerne gelesen hat, im Kopf mit sich tragend. Aber nein, die Autorin muss die Andeutung machen, dass noch Bände folgen könnten - allein, man weiß noch nicht so richtig, was neue Abenteuer an Neuem bringen sollen!
Dieses Buch hätte bei etwas gründlicherer Bearbeitung ein rundum gelungenes (Lese-)Abenteuer werden können. Schade, so hat es einige sprachliche Längen (Satzanfänge wiederholen sich häufig.) und die ihm innewohnende Poesie wird etwas verschenkt.