Die Minute der Wahrheit

Autor*in
Sortland, Björn
ISBN
978-3-446-20902-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
423
Verlag
Hanser
Gattung
Ort
München
Jahr
2007
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Frida erfährt, dass sie eine Augenkrankheit hat, die schlimmstenfalls zur Erblindung führen kann und eine Hornhauttransplantation nötig macht. Die Diagnose führt dazu, dass sie - quasi als Fluchtreaktion - eine Reise nach Florenz antritt. Dort trifft sie Jakob, der über Kunst schreiben will und auf der Suche nach den entsprechenden Bildern die Museen abklappert. Gemeinsam setzen die beiden ihre Reise fort.

Beurteilungstext

Der Titel des Buches beschreibt ein wichtiges Instrument, das Frida für sich selbst erfindet. Nicht immer nimmt sie es mit der Wahrheit sehr genau, aber in den Minuten der Wahrheit darf man nicht lügen, sondern muss ehrlich sein - auch sich selbst gegenüber.

Frida ( 17 )hat nach der Diagnose einer Augenkrankheit ein Problem mit der Wahrheit, sie will nicht wahr haben, dass sie krank ist und bestimmte Untersuchungen nötig hat.
Deshalb flieht sie vor ihrer Diagnose in eine Urlaubsreise nach Florenz, belügt ihre Mutter über die Schwere der Krankheit und die erforderlichen Untersuchungen, stiehlt der Mutter Geld, um die Reise zu finanzieren.
In Florenz, wo sie sich dann plötzlich aber ziemlich allein fühlt und von der Euphorie des Alleinreisens nicht mehr viel übrig ist, trifft sie den 19-jährigen Jakob, einen norwegischen Studenten, der ihr vertraut vorkommt, weil er ihre Sprache spricht. Jakob reist in Sachen Kunst. Er sucht bestimmte Bilder zum Thema “Kreuzigung Jesu” auf, betrachtet sie ausführlich und beschreibt sie.
Frida belügt auch Jakob bezüglich ihrer Reise, sie behauptet , sie suche ihren Vater, geht mit ihm sogar zu einer konspirativen Adresse und klingelt bei fremden Leuten.
Von Kunst hat sie keine Ahnung. Sie begleitet Jakob auf seinen Museumswegen und lässt sich von ihm die Bilder erklären. Auf dieses Weise findet sie einen eigenen Zugang zu Kunst.
Während der weiteren Reise innerhalb von 14 Tagen drängt sie sich Jakob auf und begleitet ihn von Florenz aus zu weiteren Orten. Sie verliebt sich in ihn, er hat jedoch ein andere Freundin, mit der er telefoniert und sich schließlich auch verabreden will.
Das Buch findet schließlich ein Happy-End, als die beiden doch noch zueinander finden.
Schließlich muss Frida nach Hause reisen, weil ihr Augenleiden eine ärztliche Behandlung zwingend verlangt. Jakob begleitet sie.

Dieser Exkurs in die Kunstgeschichte ist schon eine besondere Romanform. Über Giotto, Bosch, Tintoretto bis zu Victor Sparre stellt Jakob Frida 33 Bilder vor, die die Kreuzigung Jesu zeigen und verleiht dem Buch damit neben der kunstgeschichtlichen auch eine religiöse Dimension.
Bjorn Sortland versucht seine kunstgeschichtlichen Ausführungen verständlich zu formulieren und nicht wissenschaftlich fachsimpelnd zu sein. Dennoch überschreitet die Vielzahl der Bilder das Erträgliche und überdeckt die ohnehin nicht sehr aussagekräftige Handlung. Die zahlreichen Beschreibungen machen das Buch streckenweise sehr langatmig, zumal die sprachlichen Formulierungen etwas spröde und sehr sachlich sind.
Insgesamt eine gute Idee, der eine inhaltliche Straffung gut getan hätte.

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Diese Rezension wurde verfasst von CJM.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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