Die leise Luise
- Autor*in
- Berbig, Renus
- ISBN
- 978-3-407-82210-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Kuhl, Anke
- Seitenanzahl
- 120
- Verlag
- –
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- Weinheim
- Jahr
- 2017
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Teaser
Manche Kinder sind groß, andere dünn, wieder andere sind frech. Luise ist leise.
Beurteilungstext
Themen von Luises Geschichten sind das Familienleben mit ihren Eltern sowie dem älteren Bruder Ben und dem jüngeren Simon, die Erlebnisse mit ihrer besten Freundin Gloria, manche Begebenheiten in der Schule und ihrer Freizeit. Insgesamt kann der Leser die leise Luise bei 21 kleinen Alltagsabenteuern kennenlernen und begleiten.
Luise ist leise, etwa beim Besuch mit ihrer Familie im Zoo wie auf dem Buchcover, beim Schulausflug auf der Suche nach der Maus oder dem "Abendessen mit Tomaten", wo Luise schließlich mit rotem Gemüse schmeißt, weil niemand ihrer Empfehlung lauscht.
Dass Luise wohl eher flüstert als hörbar spricht, macht sie in fast allen Geschichten zum Außenseiter oder bereitet ihr in sofern Probleme, dass sie nicht oder erst spät gehört oder mindestens immer wieder darauf hingewiesen wird, dass sie lauter sprechen müsse. Das ärgert sie. Richtig stören lässt sie sich jedoch nicht und flüchtet ab und zu - gesunder, kindlicher Phantasie entsprechend - in ihre Traumwelt. In "Die fliegenden Zelte" verwandelt sie den Wohnungsflur in einen orientalischen Basar und in der Geschichte "Milchstraße" navigiert sie ihr Raumschifffahrrad auf der Milchstraße zu Gloria.
Die Episoden sind im Schnitt fünf Seiten lang und damit angenehm übersichtlich.
Mit nur zwei Ausnahmen sind alle Doppelseiten mit mal kleineren, mal ganzseitigen Illustrationen von Anke Kuhl geschmückt.
Zu sehen ist meist Luise, auch ihre Familie und Mitschüler, häufig auch der blaue Vogel vom Cover. Blau ist neben
rot, weiß und braun eine der vier Farben, die die Illustratorin nur nutzt. Diese reduzierte Farbpalette lässt jedoch nichts vermissen. Weniger ist auch hier mehr. Das Cover allerdings hätte ich ohne grün, welches im Buch nicht vorkommt, noch runder gefunden. Das der Einband jedoch rundherum ein Bild ergibt, Titel und Thema zudem sehr treffend, gefällt mir gut.
Unnötig und fast ein wenig störend finde ich die Wiederholungen in fast jeder Geschichte, dass Luise sieben sei, ihr Papa finde, das sei schon groß, sie leise spreche und darum auch die leise Luise genannt werde. Auch wenn es keine aufeinander aufbauenden Geschichten sind, hätte es mir - noch dazu bei diesem Buchtitel - im einer Erklärunge am Anfang gereicht.
Auch möchte ich meinem Kind vereinzelt vorkommende Ausdrucksweisen wie "Du bist blöd" oder ganz und gar "Du blöder Arsch!" nicht vorlesen und war an diesen Stellen fast ein bißchen enttäuscht.
Insgesamt ist mir Luise jedoch sympathisch, etwa wie sie in der Kaufhallenkassenschlange die Kunden hinter sich in den Schokoladenkauf einspannt und auch sonst meist eine gute, wenn auch leise Idee parat hat.