Die kleine Hexe Nudelzopf

Autor*in
Wagner, Friederike
ISBN
978-3-85197-890-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Wagner, Friederike
Seitenanzahl
56
Verlag
Obelisk
Gattung
ErstlesebuchTaschenbuch
Ort
Innsbruck
Jahr
2018
Lesealter
6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
5,50 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Eine Nette-Hexen-Geschichte, die von einem Streit erzählt, der in Freundschaft mündet.

Beurteilungstext

Ed und Fred ärgern gern ihre Nachbarin, die kleine Hexe Nudelzopf. Doch eines Nachts treiben sie es zu weit und zerstören den Garten mit all den wundersamen Zauberpflanzen - und weil sie dabei auch das eine oder andere probieren, werden ihre Köpfe verzaubert. Nur leider sind alle Gegenkräuter zerstört. So müssen sie wohl oder übel den Garten wieder herrichten, umgraben, Unkraut jäten, Säen und pflegen, bis endlich im kommenden Sommer das Gegenkraut blüht. Das anschließende Fest ist Grundlage für eine neue nachbarschaftliche Freundschaft.

Die Geschichte erschien erstmals 1996 als Bilderbuch und ist nun in einer österreichischen Erstlesereihe des Obelisk-Verlags im Taschenbuchformat erschienen. Das Bilderbuchformat funktioniert auch hier: Links der Text mit ein oder zwei Sätzen, rechts ein Bild, das inhaltlich meist über das im Text Erzählte hinausweist. Trotzdem wirken die Bilder, die die Autorin selbst gemalt hat, in diesem Format etwas bedrängt und reduziert. Vielleicht schaffen sie dadurch eine größere Konzentration auf den Text, der im Bilderbuch optisch den Bildern deutlicher untergeordnet ist. Doch die Bilder spielen für die Ausgestaltung des Erzählten eine wesentliche Rolle, da sie einiges ergänzen können, was dem einfachen Lesetext geschuldet dort nicht weiter ausgeführt ist. So wird in den Bildern deutlich, dass Ed und Fred keine normalen Menschen, sondern freundliche Monster sind. Auch ihre Gefühle werden durch Mimik und Gestik in den Bildern dargestellt und nicht im Text.

Sprachlich entspricht das Buch weitgehend den Anforderungen an Erstlesebücher: Mit einem einfachen Lesewortschatz und eher kurzen Sätzen wird die Geschichte im Präsens erzählt. Trotz dieser einfachen sprachlichen Mittel entfaltet sich die Geschichte und entwickelt im Zusammenspiel mit den Bildern eine angemessen Komplexität.

Ein Kreuzworträtsel am Ende nimmt die Unsitte in Erstlesebüchern auf, über das Lesen hinaus auch "Beschäftigungsanteile" wie Rätsel und Spiele anzubieten. Dieses Kreuzworträtsel ist ein Leseverstehenstest, der auf Wortebene zentrale Wörter des Textes abfragt. Das ist schade, denn damit wird die dem Buch inhärente literar-ästhetische Dimension nicht erfasst. Kinder werden nicht zum Weiterdenken angeregt und auch nicht auf die Bilder aufmerksam gemacht.

Insgesamt gelingt hier eine Erstleseadaption eines Bilderbuches, vor allem der niedrige Preis rechtfertigt dieses Format. Ansonsten wäre vielleicht ja auch eine Neuauflage des Bilderbuchs im Bilderbuchformat ein gelungenes Erstlesebuch?

Christoph Jantzen

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Diese Rezension wurde verfasst von Christoph Jantzen; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 03.01.2019

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