Die Karte der verlorenen Zeit

Autor*in
Grove, S. E.
ISBN
978-3-8414-2221-7
Übersetzer*in
Dreller, Christian
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
576
Verlag
FJB
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Frankfurt M.
Jahr
2016
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
18,99 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Die 13 jährige Sophia lebt, seit ihre Eltern verschollen sind, bei ihrem Onkel Shadrack, einem berühmten Kartographen. Noch bevor er Sophia in alle Geheimnisse einweihen kann, wird Shadrack entführt und das Mädchen begibt sich alleine auf die Suche nach der Carta Major, einer Karte, an der nicht wohlwollende Menschen - oder besser Gestalten- ebenfalls interessiert sind.

Beurteilungstext

Die Karte der verlorenen Zeit ist der Auftakt einer aus dem amerikanischen übersetzen Trilogie. Wir schreiben das Jahr 1891 und befinden uns im sogenannten Zeitalter der Entdeckungen. Ungefähr 100 Jahre zuvor hat „Die Große Distruption“ die Kontinente in verschiedene Zeitalter katapultiert. Dieses Ereignis ist vielen Forschern weiterhin ein Rätsel und so nehmen Kartographen, die in die verschiedenen Zeitalter reisen und Informationen sammeln und in ihren Karten festhalten, eine wichtige Rolle ein. Unmittelbar nach Beginn der Erzählung überschlagen sich die politischen Ereignisse und das nationale Bestreben nimmt seinen Höhepunkt in einem Beschluss, demnach die Grenzen zunächst nur für Ausländer und später auch für Einwohner geschlossen werden sollen. Das ist für Sophia und ihren Onkel besonders tragisch, da sie zum einen für ihre Forschungen das Land verlassen müssen und andererseits auch die Hoffnung nicht aufgegeben haben, dass Sophias Eltern zurückkommen könnten. Dennoch ist Weltenriss kein politischer Roman, sondern enthält in erster Linie Elemente eines Abenteuerromans. Für den Leser ist es eine Herausforderung, die Zusammenhänge in dieser konstruierten Welt und ihrer Gesetzmäßigkeiten zu verstehen, da sich vieles erst im Verlauf der Handlung erklärt. Die Sprache schafft hier wenig Erleichterung, da sie phasenweise so gar nicht an einen Roman, sondern mit ihren vielen Nominalphrasen fast schon an einen wissenschaftlichen Text erinnert. Unter anderem dadurch ist das erste Viertel des Buches wenig erfrischend. Mit der Entführung von Shadrack wechselt der Leser seinen Betrachtungsort und befindet sich abwechselnd bei Shadrack, dann wieder bei Sophia, die sich inzwischen auf die Suche nach ihrem Onkel und einer ihr unbekannten Frau gemacht hat. Die Spannung steigt an, da wir als Leser die drohende Gefahr, auf die Sophia sich geradewegs zubewegt, im Gegensatz zu ihr sehen und gleichzeitig an Shadracks Erkenntnissen teilhaben. Der wird von seinen Entführern gefoltert und für deren Zwecke eingespannt. Es ist vor allem die unglaubwürdige Wandlung einer Kreatur am Ende des Buches, die so gar nicht überzeugen kann. In Kombination mit dem vorher Genannten kann ich dieses Jugendbuch daher nur eingeschränkt empfehlen.

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Veröffentlicht am 27.03.2017

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