Die grüne Schule

Autor*in
Matthießen, Wilhelm
ISBN
978-3-451-70728-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Ramsay, Tamara
Seitenanzahl
153
Verlag
Herder
Gattung
Märchen/Fabel/Sage
Ort
Freiburg
Jahr
2006
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Neuauflage des Märchenklassikers von 1931 - noch mehr Geschichten vom alten Haus..

Beurteilungstext

Schon 75 Jahre ist dieses Buch, aber wirft man nur einfach mal einen Blick auf seine Rezeption bei amazon.de, dann sieht man auch bei diesem zweiten Band gleich: Hier muss es sich um einen Kinderklassiker handeln, so oft wie das Werk in der Zwischenzeit wieder und wieder aufgelegt worden ist! Und wieder ist es eine Neuauflage, die im Sommer dieses Jahres erschienen ist.
Der Verlag hat auch diesen Band nur behutsam modernisier, obwohl es im Blick auf die ohnehin große Verwirrung bei der Rechtschreibung kein Fehler gewesen wäre, die Texte nach den neuen Regeln der Orthographie zu übertragen. Aber vielleicht sind sie ja wirklich nur zum Vorlesen gedacht, diese Märchen, obwohl die optische Aufmachung mit der großen, auseinandergezogenen Schrift deutlich auf das Selberlesen zugeschnitten ist. Im Gegensatz zu dem vorausgehenden Band, “Das Alte Haus”, hat das Buch zwar stilmäßig alte, schwarz-weiße Illustrationen beibehalten, aber doch neu gezeichnet und im Stil daher sehr unterschiedlich.
Es sind aber wieder die schlichten einfachen Geschichten und Märchen, die nicht nur von der Großmutter erzählt werden, sondern wieder von allerlei anderen Wesen wie der Hexe, dem Zauberer, dem Scheunenpuck - keine Volksmärchen, die Wilhelm Matthießen hier erzählt, sondern neu erfundene Geschichten, Kunstmärchen also im weitesten Sinne, aber er erzählt sie mit der Ergriffenheit und Gebanntheit des Märchenerzählers, berichtet das Wunderbare, Außergewöhnliche, in dem sich die Welten der Tiere, der Menschen, der anderen Wesen vermischen und kein Erstaunen auslösen. Er erzählt vom grünen Zwergenröckchen und dem Wundermützchen, dem Igel Stachelfell und der Tanne Silberblau, dem Osterhas und den Kohlköpfen - ganz naive Geschichten aus fantastischen Bereichen, in denen auch hier am Ende immer das Gute siegt und doch vor allem für heutige Ohren bisweilen ein deutlich erzieherisch-pädagogischer Ton heraushörbar ist.
So naiv wie der Inhalt, so naiv-unschuldig ist die Sprache, die wieder bewusst den einfachen Stil des Märchens nachahmt, seine typische Liebe zu formelhafter Wiederholung und Bildhaftigkeit; dazu gehören auch andere Stilmittel wie etwa die Formel der Dreizahl oder das Gesetz der Steigerung, die bewusst nachgeahmte scheinbare Mündlichkeit, aber auch das Menschenbild und die Weltsicht.
Für junge Kinder zum Vorlesen sehr geeignet, denn sie werden die Geschichten von den schier unglaublichen Dingen und Ereignissen lieben.

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Diese Rezension wurde verfasst von avn.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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