Die geteilte Sonne

Schlagwörter

• Familie
• Kulturen

Teaser

Lexis Vater ist Deutscher, während ihre Mutter aus Ägypten stammt. Sie lebt mit ihren Eltern und dem Bruder Girgis in Deutschland. Während eines Besuchs in einer koptischen Kirche wird Girgis durch einen Bombenanschlag schwer verletzt. Lexi fühlt sich mitschuldig, da sie kurz vorher mit der Mutter die Kirche verlassen hatte und so selbst unverletzt blieb.

Beurteilungstext

Dieses Kinderbuch ist ein wunderbares Buch über Menschen unterschiedlicher Kulturen und damit zusammenhängend über die Toleranz und Akzeptanz der damit verbundenen Sitten, Gebräuche und christliches Denken. Es ist in einer intelligenten kindlichen Sprache geschrieben, die sich durch Witz, pragmatisches Denken, Unvoreingenommenheit, kindliche verblüffende Logik und Warmherzigkeit auszeichnet. Trotz der beängstigenden Folgen des Anschlags, der Bruder wird schwer verletzt, macht dieses Buch keine Furcht. Ganz im Gegenteil! Lexi sucht einen Teil der Schuld bei sich selbst, ist jedoch nach dem ersten Schock in der Lage, nach einer Lösung für Girgis Sprachlosigkeit zu suchen. Sie besinnt sich auf beider Lieblingsmärchen “Die Schneekönigin” und findet dort den Ansatz für eine mögliche Hilfe. Der Titel des Buches bezieht sich sehr poetisch auf die Aussage, dass beide Kinder sich so nahe stehen, wie zwei Hälften einer Sonne. Die scheinen nun getrennt und das Bedarf eines schnellen Handelns. Es gefällt besonders gut, das sich ein so junges Kind mit einer so großen Sensibilität den betroffenen Erwachsenen und dem Bruder gegenüberstellt und schließlich eine ganz nahestehende Lösung des Problems findet. Der Bann wird unspektakulär gebrochen und die Familie darf wieder glücklich sein.
Unbedingt erwähnen muss man außerdem die detailreichen, liebevoll gezeichneten Bilder. Hier gibt es unglaublich viel zu entdecken und sämtliche situationsbezogenen Darstellungen sind urkomisch.