Die Dunkelheit der Drachen
- Autor*in
- PATRICK, S.A.
- ISBN
- 978-3-407-74995-6
- Übersetzer*in
- Emmert, Anne
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 366
- Verlag
- –
- Gattung
- Buch (gebunden)Fantastik
- Ort
- Weinheim
- Jahr
- 2020
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 16,95 €
- Bewertung
Teaser
Dem Pfeiferschüler passiert ein Missgeschick: als er die Rattenplage im Dorf Patterfall beheben will, folgt auch die Dorfbevölkerung dem Klang seiner Flöte. Im letzten Moment kann er eine Katastrophe verhindern, aber er wird von der Pfeiferzunft in einem Burgverlies festgesetzt. Erst der Angriff eines Drachenschwarms gibt ihm die Gelegenheit zur Flucht und die Chance zu klären, wer wirklich hinter der Geschichte der Entführung der Kinder beim Rattenfänger zu Hameln steckt.
Beurteilungstext
Geschickt verknüpft der Autor Patrick die Geschichte um den „Rattenfänger von Hameln“ in seinem Fantasieroman mit seiner Weiterentwicklung um den Pfeiferschüler Flick Klarwasser. Dieser Flick ist so recht eine Person, mit der man sich gerne identifiziert: er ist mutig, der Gerechtigkeit verpflichtet, er ist ein treuer Freund und er ist mutig. Dazu erfindet der Autor die Zunft der Pfeifer, deren Aufgabe nicht nur in der Rattenbekämpfung liegt, sondern in der Beeinflussung vieler Lebensumstände, denn ihre Musik nimmt Einfluss auf die Natur, den Wind, das Wasser, die Tiere und die Menschen. Flick nun hat das verbotene Lied des Rattenfängers gespielt, um ein Dorf von der Rattenplage zu befreien und bei dieser Aktion das in eine Ratte verzauberte Mädchen Rena gerettet. Außerdem erfährt er, dass der Rattenfänger damals auch hundert Drachenkinder entführt habe, deren Verbleib ebenfalls unbekannt ist. Diese beiden Ergänzungen und die Erkenntnis, dass der wahre Rattenfänger noch lebt und nicht bei dem Drachenangriff ums Leben kam, bilden die Schnur, an der sich die weiteren Ereignisse entlang hangeln. Unterstützung bekommen Flick und Rena vom Drachengreif Barver, der sie in manchen Situationen im letzten Moment rettet. Der Roman entwickelt weiter seine Dynamik und weist zunehmend auf eine Verknüpfung der verschiedenen Rätsel hin, lässt aber zum Ende hin fast alle Fragen offen: werden die Bösen wirklich besiegt? Wird Rena erlöst und ihre Rattenfigur verlieren? Was passiert mit Flicks Freund Erner, den Flick irrtümlich als Verräter bezeichnet hat?
Diese Cliffhanger erfordern natürlich eine Fortsetzung und sind insofern ärgerlich, als sie sich nicht aus der Entwicklung des Romans ergeben, sondern bewusst wie eine künstliche Unterbrechung erscheinen. Die begonnen Erzählstränge werden nicht abgeschlossen und aufgelöst, sondern bleiben offen. Es ergeben sich also keine neuen Erzählanlässe aus den Geschichten der Protagonisten heraus, sondern die alten werden einfach unterbrochen und auf den nächsten Band verschoben. Bekannte Erzählmuster treten auf, sind nicht überraschend aber in sich glaubwürdig und stimmig. Die Darstellung der fantastischen Welt ist gelungen und durchaus nachvollziehbar.
Erfreulich ist die Unterstützung des Originalverlages Usborne. Dort findet man eigens komponierte Melodien für die Blockflöte und Tipps für Lehrer.