Die Bürgschaft

Autor*in
Schiller, Friedrich
ISBN
978-3-934029-34-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Brosinski, Jenny
Seitenanzahl
36
Verlag
Kindermann
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Berlin
Jahr
2009
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Die klassische Ballade „Die Bürgschaft“ von Friedrich Schiller wird durch die Bilder von Jenny Brosinski wiederbelebt in der Reihe „Poesie für Kinder“

Beurteilungstext

Balladen, Zauberwolken am Literaturhimmel. Wie werden sie immer noch und immer wieder geliebt als Songs von Hannes Wader und Wolf Biermann, Bob Dylan und den Beatles. Vergessen wir nicht das ganze Feld der Country- und Folk-Music.
Ja und dann die Balladen von Friedrich Schiller! M. Meyer schreibt: „Generationen von Schülern haben über seinen Werken mit Feuereifer gebrütet … haben seine Werke verinnerlicht … haben mit den Räubern gelebt und gelitten...“ Aber Generationen haben sich weit und weiter von Schiller entfernt und die Sprache des 18. Jahrhunderts wie seine Inhalte treffen nicht mehr die Erwartungen junger Leute im 21. Jahrhundert. Schwierige Erinnerungen an den Deutschunterricht ( M. Osberghaus: „bleierne Deutschstunden“) haben uns die Texte verleidet – zu viel Pathos, zu viel Tradition und Geschichte.

Und dann stellt der Kindermann Verlag zum 250. Geburtstag des Dichters in seiner Reihe „Poesie für Kinder“ Schillers „Bürgschaft“ für Kinder vor, diese Ballade mit den raschen, fast filmischen Schnitten, den äußerst verknappten Dialogen und den hohen Werten der bürgerlichen Gesellschaft, gipfelnd in der biblischen Forderung „ sei getreu bis in den Tod“. Können wir das heute noch unbeschwert lesen?
Ja, mit diesem Bilderbuch kann das gelingen. Jenny Bronski - ihr Name programmatisch in gleicher Größe neben den Friedrich Schillers auf den Buchdeckel gestellt – macht neugierig mit ihren Bildern. Nichts Griechisches, nichts Schwerfüßiges ist zu sehen sondern es gibt fantasievoll witzige, nicht nur kindgerechte Such- und Wimmelbilder in leuchtend leichtem Aquarell. Wir werden auf eine Entdeckungstour gelotst zu verrückten, kugeligen Figuren, Sprechblasen, überraschenden Perspektiven und erfrischend respektlosen, eigenwilligen Interpretationsangeboten. Da hinein verpackt ist der alte Text, farblich und typografisch zurückgenommen. Es ist kein Lese- sondern ein Vorlesebuch, denn Balladen müssen vorgelesen und können gemeinsam mit den Kindern betrachtet werden. Man muss kein Kinski sein (B. Schäfer: „Den wollen wir sehen, der bei Schillers/Kinskis „Bürgschaft“ nebenher bügeln kann!“) um die ungeahnten Gefahren und Hindernisse auch durch altertümliche Worte in Reim und Rhythmus erfahren zu lassen. Peter Härtling macht uns Mut, Kindern Klassiker nahe zu bringen: „Manchmal passiert es selbst einem großen Dichter, dass er nicht versteht, was er schreibt. Macht euch nichts draus, wenn ihr einmal etwas nicht versteht, ihr steht damit nicht ganz alleine.“

Das macht Lust auf Schiller und auf weitere Bänder der Reihe „Poesie Für Kinder“.

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Diese Rezension wurde verfasst von Re.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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