Die Blume und der Baum - Eine Liebesgeschichte

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Teaser

Als der Samen einer Bougainvillea neben eine Pinie fällt, nutzt der kleine Keim den großen Baum, um höher zu ranken und etwas von der Welt zu sehen. Aus dem schüchternen Anlehnen wird eine kraftvolle Umarmung voller Liebe, die dem Baum aber allmählich das eigene Überleben schwer macht. Erst als die Rankpflanze dem Baum auch etwas Freiheit lässt, können beide - in gegenseitigem Respekt - gemeinsam bestehen bleiben.

Beurteilungstext

Schon die hier erzählte Geschichte ist von der ersten Seite an anregend, tiefsinnig und bildhaft wie ein orientalisches Märchen. Die Beziehung der beiden so unterschiedlichen Pflanzen, ihre sich verändernden Größen- und Machtverhältnisse, die Neigung zu besitzergreifender Umklammerung bzw. stillem Erdulden, das ist plastisch und leicht nachvollziehbar herausgearbeitet, in kurzen, aber sehr farbigen Sätzen. Und die Steinitzschen Bilder, fast monochrom und doch von unendlicher Farbigkeit, scheinen organisch dazuzugehören, vertiefen völlig bruchlos die mediterrane Stimmung und haben einen mehr als nur suggestiven Reiz. In der Technik des Schattentheaters mischen sich gepinselte, gestempelte und geschnittene Formen, Transparent-, Farb- und Zeitungspapier, spielen mit Farben und Formen und stimmungsvoll dreidimensionalen Unschärfen.
Und so schön und bedeutungsvoll die Geschichte auch ist, voller Lebensweisheit über Nähe und Freiheit in Beziehungen, eigentlich spielen die Bilder hier die Hauptrolle, lassen sich vom Text begleiten und wirken auch auf sich allein gestellt. Und so geeignet das Buch mit seiner eingängigen “Moral” auch für Kinder ist, noch mehr ist es eigentlich ein Buch für Liebende, ein einfach erscheinendes und doch so wirkungsvolles Rezept für geglückte Partnerschaft.
Starke Empfehlung!