Die allergefährlichsten Piraten der Welt

Autor*in
Bertram, Rüdiger
ISBN
978-3-473-36428-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schulmeyer, Heribert
Seitenanzahl
62
Verlag
Ravensburger
Gattung
Ort
Ravensburg
Jahr
2014
Lesealter
6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
7,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Holbein-Holger, Haken-Hanno und Augenklappen-Axel sind die allergefährlichsten Piraten der Welt. Mit Toni, einem entführten Waisenkind, sind sie auf dem Weg zur Hundeknochen-Insel. Dort liegt ein riesiger Schatz vergraben. Doch das Piratenschiff mit Säbel-Siggi ist ihnen dicht auf den Fersen. Toni erweist sich nicht nur als aufgewecktes Schiffsmädchen, sondern auch als gewiefte Lügnerin. Ein amüsantes Piratenabenteuer.

Beurteilungstext

Die bekannte Ravensburger Reihe ""Leserabe"" bringt mit ""Lesen lernen mit Comics"" eine neue Form der Erstlesebücher auf den Markt. Stimmig im Gesamteindruck von Cover, Inhalt, Sprache und Illustration. Die Zielgruppe Jungs wird über das blaue Cover definiert. Davon sollten sich Mädchen niemals abschrecken lassen. Die Hauptfigur ist ein starkes Mädchen und bietet höchsten Lesegenuss. Darf man das den Jungen vorab sagen?
Zu Beginn eine Gebrauchs-Einführung. Aus meiner Sicht nicht nötig, weil auf der Rückseite das Wesentliche erklärt wird. Perfekt abgerundet ist der Lesespaß mit einer übersichtlichen und knappen Rätsel-Doppelseite im Anhang. Das weckt Lesemotivation und langweilt nicht.
Die Seiten sind übersichtlich strukturiert, blaue (überflüssige) Seitenbalken markieren die Vorlesetexte.
Eine spitzfindige Mischung aus Comic und belletristischem Erzählen bieten der Autor Rüdiger Bertram und der Illustrator Heribert Schulmeyer in ihrem Buch für Erstleser aus der Reihe ""Lesespaß für dich & mich"". Zwischen den längeren Textsequenzen sind kürzere Comic-Strips oder freie Illustrationen mit Sprechblasen gesetzt.
Dieses Prinzip ist in seiner Konzeption genial, vor allem aber lesemotivierend, da so einerseits der reine Erzähltext Rüdiger Bertrams eine komplexe Geschichte erzählt, die schrägen Illustrationen Heribert Schulmeyers andererseits den Leseanfänger zum Lesen verlocken.
Hier vereinen sich die Vorliebe für Comic und Abenteuergeschichte aufs Trefflichste. Die Großdruck-Texte in den Sprechblasen sind sprachlich einfach und trotzdem fesselnd inhaltsreich.
In vier kurzen Kapiteln erzählen sie eine lustige Piratengeschichte.
Freiwillig will niemand auf dem Piratenschiff Düstere Dörte anheuern. Deshalb müssen die gefürchteten Piraten Holzbein-Holger, Haken-Hanno und Augenklappen-Axel Kinder aus dem Waisenhaus entführen. Doch dieses Mal finden sie nur ein Kind, welches sich an Bord auch noch als Mädchen Antonia zu erkennen gibt. Aufgeweckt und überhaupt nicht ängstlich, übernimmt Toni die Ansage auf dem Piratenschiff. Sie rettet die Piraten nicht nur vor dem schwerbewaffneten Schiff des Admirals, sondern verrät ihnen, dass ihr Vater, der berühmte Seeräuber Narben-Nick, auf der Hundeknochen-Insel einen sagenhaften Schatz vergraben habe. Dorthin geht es nun. Doch Toni hat geflunkert, ihr Vater ist in Wahrheit ein schiffbrüchiger Fischer. Das bedeutet: Es gibt keinen Schatz!
Die Enttäuschung der drei Piraten schlägt schnell in Wut um. Allerdings bleibt für Rache nicht viel Zeit. Säbel-Siggis Piraten sind ihnen auf die Insel gefolgt, um den vermeintlichen Schatz für sich zu beanspruchen. Ein genialer Plan bringt die Geschichte zu einem guten Ende.
Bertram erzählt in diesem Erstlesebuch sprachlich und inhaltlich eine super lustige und überzeugende Piratengeschichte. Die Figuren sind wunderbar schräg und für Kinder unterscheidbar in Sprache und Illustration gezeichnet. Sie bedienen jedes Klischee und zeigen auf amüsante Weise Emotionen. Der Vorlesetext überzeugt mit komplexer Syntax und überrascht mit immer neuen Elementen. Der Handlungsverlauf wird mit den Comic-Aussagen geschickt erweitert. Mit dem kleinen Mädchen Toni hat Bertram eine Sympathiefigur geschaffen, die verblüfft und berührt. Mit einer Prise Ironie zeigt die Kleine, wie man die gefürchtetsten Piraten mit Selbstbewusstsein, Einfallsreichtum und Durchsetzungskraft für die eigenen Ziele benutzt. Im Sinne der Jungen-Leseförderung wäre ein Junge besser gewesen!
Das Buch spricht Kinder ab sieben Jahren an, besonders jene, für die das Lesen noch Schwerstarbeit ist. Aber auch für Leser bis neun Jahren sehr zu empfehlen. Das bekannte Duo bietet damit quasi den ""Coolman"" für die Lesestarter an. Für Leselernhelfer und Eltern ein sehr empfehlenswertes Buch, um aus kleinen Noch-Nicht-Lesern begeisterte Leser zu machen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Han.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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