Der verschwundene Papyrus

Schlagwörter

• Abenteuer
• Historisches
• Ungleichheit

Teaser

Theben zur Zeit des Pharao Ramses II. Die zehnjährigen Zwillinge Henti und Sherit verrichten täglich die Totenrituale, damit es ihrem geliebten Großvater im Jenseits gut geht. Zu den Pflichten der Hinterbliebenen gehört auch, einen wertvollen Papyrus des Großvaters an dessen besten Freund weiterzugeben, doch genau dieser Papyrus wurde offenbar gestohlen. Die Mädchen beginnen mit ihren Freunden eine gefährliche Ermittlungsarbeit bis in höchste Kreise.

Beurteilungstext

Christa Holtei ist ein hervorragendes Buch gelungen, in dem sie unaufdringlich eine Lehrstunde über altägyptische Kultur erteilt. Ihre sympathischen Helden sind Kinder des gehobenen Mittelstandes, die ihre Leser mitnehmen in ihre Familien und ihren Unterricht, in ihr Dorf und in die Stadt, in einfache Hütten, in Paläste und sogar in die eigentlich völlig abgeriegelte Pyramidenbaustelle, wo ihre Väter arbeiten. Die Autorin beschränkt sich nicht auf Äußerlichkeiten, sondern legt besonders viel Wert darauf, ihren Lesern die Denkweise der Menschen im Alten Ägypten verständlich zu machen. Sie schafft es, dreitausend Jahre Distanz wegschmelzen zu lassen, indem sie nicht nur Unterschiede herausarbeitet, sondern ihren Lesern auch die Gemeinsamkeiten mit ihren historischen Altersgenossen vor Augen führt.
Das Buch ist als Mitratekrimi gestaltet, in dem die Leser in jedem Kapitel ein Rätsel lösen müssen. Voraussetzung dafür ist in der Regel, dass man den Text sehr gut gelesen und sich auch Details behalten hat, die man dann auf einer der schwarz-weißen Illustrationen wiederfindet. Diese Zeichnungen geben sehr schöne Einblicke in altägyptischen Alltag.
“Der verschwundene Papyrus” ist ein sehr lehrreiches und gleichzeitig spannendes und unterhaltsames Buch. Es ist absolut empfehlenswert und sollte in keiner Schulbücherei fehlen.