Der unsichtbare Wink

Autor*in
Jenkins, Emily
ISBN
978-3-551-55593-9
Übersetzer*in
Haefs, Gabriele
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Tourlonias, Joelle
Seitenanzahl
156
Verlag
Carlsen
Gattung
Fantastik
Ort
Hamburg
Jahr
2012
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

“Hank Wolowitz hat eine wild wuchernde Fantasie. Das behaupten alle.” Deshalb nimmt keiner sein ungewöhnliches Betragen seit Beginn des 4. Schuljahres so richtig Ernst. Vom ersten Schultag an wird er von “einem großen Typen namens “Gillicut” schikaniert. Die nette Sasha, leider ein Mädchen, kann ihm seinen weggezogenen besten Freund nicht ersetzen. Nur “der unsichtbare Wink, ein Bandapat,” steht ihm in dieser schwierigen Situation als Freund und Ratgeber bei.

Beurteilungstext

Aber Wink muss total geheim bleiben: ”Hallo, du,
Bitte verrate niemandem, dass sechs Wochen lang ein unsichtbarer Bandapat in meinem Wäschekorb gehaust, das Frühstücksmüsli meiner Familie gegessen und mit meiner Pop-up- Buch- Sammlung gespielt hat.” (S. 7)
Diese Einleitung schafft eine Erzählsituation, die Fiktion und Realität nahtlos verknüpft. Hanks Fantasiefreund, der unsichtbare Wink, ist als ein wichtiger Handlungsträger einbezogen. Wie kam es zu dieser Freundschaft? Die mysteriösen, unsichtbaren, vom Aussterben bedrohten “Bandapaten” leben versteckt. Sie ernähren sich am liebsten von Kürbis. Einer von ihnen, der Wink, streunt auf Futtersuche in Brooklyn um den Eisladen ”Der große runde Kürbis”, den Hanks Eltern betreiben. Als der Bandapat von Nachbars Bulldogge entdeckt und verfolgt wird, stoppt Hank den Angriff und rettet den Wink, der sich dafür dankbar zeigt und einige Zeit bei ihm bleiben will.
Der heimliche Aufenthalt des unsichtbaren “Etwas” in der Fantasie des Jungen löst viele komische, kuriose Turbulenzen in der Familie und Schule aus - für Erwachsene zum Schmunzeln, für Kinder zum Lachen und Verlachen.
Mit Hank und Wink identifizieren sich die jungen Leser vor allem affektiv und emotional. Der Junge erzählt seine Erlebnisse episodenhaft in einer verständlichen, dem Gesprochenen nahestehenden Sprache, untersetzt mit witzigen Dialogen und Wortspielereien in 22 kurzen Kapiteln. Orientierende Kapitelüberschriften und die durchgängige Bebilderung vertiefen die inhaltliche Aussage. Ganzseitige Schwarz - Weiß - Illustrationen sind im erzählenden Bildstil gestaltet, widerspiegeln in Details die jeweilige Situation und stellen dabei die handelnden Personen und ihre Stimmungslage in den Mittelpunkt. Diese Buchgestaltung ermöglicht Kindern etappenweises Lesen des Romans, ohne dabei den roten Faden zu verlieren.
Das 12. Kapitel (S. 80-85) mit dem Titel “Ich bin kein Botschafter der Herzen” lädt zur Buchdiskussion ein. Der “Typ” lässt Hank nicht in Ruhe. Er verhöhnt ihn immer wieder: “Hank - Krank - Krankiboy, Kranki Hosenschiss...”
Er erpresst ihn: jeden Wochentag eine Plastikdose Streusel, außerdem Doppelkekse, Käsebällchen, Brezeln, Trinkjoghurt, Studentenfutter, Obst... Auf Anraten von Sasha Chin sucht Hank nun endlich die Hilfe Erwachsener. Jedoch das Mensapersonal will sich nicht einmischen, sieht weg. Seinem “pazifistischen” Vater fällt im Moment keine friedliche Lösung ein. Die ein wenig welffremd wirkende Lehrerin neigt zur Parteinahme für Gillicut, weil der gerade von seiner Mutter verlassen worden ist. Ihr zu Schuljahresbeginn verkündetes Motto (“Fremde sind Freunde, die wir noch nicht kennengelernt haben... Freunde sind Blumen im Garten des Lebens. Wir wollen zusammen ein imaginäres Blumenbeet der Freundschaft pflanzen, hier in unserem Klassenzimmer.” (S.51)
akzeptiert Hank nicht mehr: ”Frau Cherry kennt sich in Grundrechenarten aus, aber sie hat keine Ahnung von Leuten.” Mit Winks Unterstützung greift Hank schließlich zur Selbsthilfe. Sie inszenieren eine Rangelei in der Mensa, in der Gillicut wegen einer schmerzenden Bisswunde am Knöchel unterliegt. Hank bekommt Ärger. Keiner glaubt, dass nicht er gebissen hat, sondern sein unsichtbarer Freund. Aber das Mobbing hört endlich auf.
Die Botschaft des Kinderromans richtet sich auch an Erwachsene. Eltern und Lehrer sind im weitesten Sinne aufgefordert, das soziale Miteinander ihrer Kinder im Schulalltag stärker im Blick zu haben.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von kra.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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