Der Traum vom Wald
- Autor*in
- Imai, Ayano
- ISBN
- 978-3-86566-330-6
- Übersetzer*in
- Thuswaldner, Jakob
- Ori. Sprache
- japanisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 36
- Verlag
- minedition
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Bargteheide
- Jahr
- 2018
- Lesealter
- 4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 14,95 €
- Bewertung
Teaser
Das Bilderbuch erzählt die Geschichte von den Waldtieren, die Angst um ihre Heimat haben und versuchen, diese zu retten.
Beurteilungstext
Dieses Buch ist beeindruckend. Text und Illustrationen sind wunderbar, ergänzen sich perfekt und erzählen dazu noch eine schöne, wenn auch zum Teil nachdenkliche und bedrückende Geschichte.
Ein Ich-Erzähler, in den Illustrationen recht neutral, aber wohl eher als Junge dargestellt, berichtet von einem kalten Herbsttag, an dem ihm ein Hase begegnet, der einen gefüllten Sack mit sich herumträgt. Neugierig folgt der Protagonist dem Tier, das Eicheln zu einem kahlen Stück Land bringt. Weitere Hasen erscheinen, sie vergraben die Eicheln und verschwinden wieder. Dann kommen Vögel, die unterschiedliche Samen bringen und in die Erde stecken. Es folgt eine Gruppe von Eichhörnchen, ein großer Bär, später Insekten - alle bringen Früchte und Samen, die sie in die Erde stecken. Der Erzähler schläft ein und träumt - von einem Wald in den Jahreszeiten: die Pflanzen sprießen, es wird grün, im Sommer blüht alles üppig, der Wald ist voller Tiere, die im Herbst die Früchte der Bäume sammeln. Im Traum hört er eine Stimme, die ihm erklärt, was er sieht: einen Wald, wie er in hundert Jahren sein könnte. Als er erwacht, ist der Erzähler wieder auf dem kahlen trostlosen Feld - und legt die Eicheln, die der Hase verloren hat, in die Erde . . .
Bei diesem Buch passt wirklich alles. Ich habe es zum ersten Mal gelesen, als gerade die Diskussion um den Hambacher Forst sehr aktuell war, die mich und viele andere zu dieser Zeit sehr beschäftigt hat.
Die Zeichnungen der japanischen Illustratorin Ayano Imai sind in schlichten, natürlichen Farben gehalten und trotzdem unglaublich ausdrucksstark. Vor allem die Doppelseiten des Traum-Walds sind reichhaltig und strahlen Lebensfreude aus, während das kahle Land wirklich trostlos wirkt.
Auch die Gestaltung des Buchs ist sehr gelungen; auf den Textseiten befinden sich immer auch Elemente aus den Illustrationen, seien es Eicheln und Kastanien, die am Fuß der Seite "liegen" oder der Weg des Ich-Erzählers, der von der Textseite in das eigentliche Bild führt. Besonders schön ist die Umsetzung der "Vogel-Seite", deren Text um 90 Grad gedreht gesetzt ist - über dem Text fliegen die Vögel, unter ihm steht der Ich-Erzähler und schaut nach oben in die Luft.
Ich habe selten ein Bilderbuch gesehen, das so stimmig wirkt.