Der Tag, an dem ich den bösen Wolf verjagte

Autor*in
Javaux, Amélie
ISBN
978-3-949276-10-1
Übersetzer*in
Kennel, Odile
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Masson, Annick
Seitenanzahl
26
Verlag
Kindermann
Gattung
Bilderbuch
Ort
Berlin
Jahr
2022
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
18,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eine Geschichte über Mobbing, interessant illustriert von Annick Masson.

Beurteilungstext

Bilderbücher haben oft eine klare Botschaft, wenn sie vor allem als didaktische Literatur geschrieben wurden. So auch dieses Buch: Es geht um Mobbing.
Aus der Perspektive Charlottes erleben wir mit, wie sie das Mobbing der Mitschülerin Paula erlebt und dabei auch von einer Gruppe anderer Kinder rund um Paula ausgeschlossen wird. Ihre Angst wird immer größer und sie schämt sich, ihren Eltern davon zu erzählen. Als Paula auch den Mitschüler Simon mobbt, macht Charlotte mit - fühlt sich kurzfristig besser, doch zu Hause geht es ihr wieder schlecht. Nun kann sie ihrer Mutter alles erzählen und tut sich am nächsten Tag mit Simon zusammen. Sie hatte verstanden: "Wenn du dich schwach fühlst oder dir etwas Blödes passiert, kannst du dich vor Wut in einen Wolf verwandeln." Und: "Zu zweit fühlt man sich viel stärker." Die Wolfsmetapher wird schon am Anfang mit der mobbenden Paula verbunden.
Die sehr pädagogische Erzählung wird in wenige Worten und kurzen Sätzen erzählt. Auch dadurch wirkt sie sehr plakativ und schafft kaum Raum für Zwischentöne. Das ist schade, denn zwar mag das Bilderbuch Anlass geben, um über Mobbing zu sprechen, die angebotene Lösung (Mobbingopfer, tut euch einfach zusammen!) wirkt zu idealtypisch, als dass sie langfristig tragfähig ist.
Die Bilder von Annick Masson begleiten nicht nur den Text, sondern sind auch Kommetar und Ergänzung. Sehr viel deutlicher als im Text kommen die Gefühle der Figuren zum Ausdruck. Nicht nur äußere Gegebenheiten werden veranschaulicht, sondern es wird z. B. auch die Wolfsmetapher in Szene gesetzt, als Schattenwurf von Paula die dort ein Wolf mit spitzen Zähnen ist. Oder als Charlotte sich selbst ein klein wenig in einen Wolf verwandelt, als sie Simon mobbt.
So mag dieses Bilderbuch in der Familie dazu dienen, Kindern am Schulanfang eine erste Verarbeitung des Themas Mobbing im Gespräch mit ihren Eltern zu ermöglichen - für die Arbeit in Kita oder Schule gibt es sicherlich bessere Bilderbücher zum Thema.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Christoph Jantzen; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 07.10.2023

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