Der Tag, an dem die Sonne nicht wollte
- Autor*in
- Enzerink, Mirjam
- ISBN
- 978-3-907114-04-9
- Übersetzer*in
- Erdorf, Rolf
- Ori. Sprache
- Holländisch/Niederlä
- Illustrator*in
- Rauwerda, Peter-Paul
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Aracari
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Zürich
- Jahr
- 2018
- Preis
- 15,00 €
- Bewertung
Teaser
Eule schläft aus Versehen auf dem Dachboden, statt in ihrem Bett und stellt beim Aufwachen fest, dass die Sonne ja gar nicht aufgegangen ist! Sie versucht, die Dachbodensonne, einen Spiegel in Sonnenform, zum Leuchten zu bringen und bemerkt am Ende des Buchs ihren Irrtum. Ein großformatiges Bilderbuch mit seitenfüllenden Bildern für große und kleine Menschen, die genau hinschauen.
Beurteilungstext
Eule war die ganze Nacht wach und ist nun sehr müde. In ihrer Müdigkeit bemerkt sie nicht, dass sie an der Astgabel die falsche Abzweigung nimmt und sie landet auf einem Dachboden. Es ist zwar seltsam dunkel, dennoch schläft Eule sich erstmal aus. Als sie erwacht, ist es immer noch dunkel und Eule macht sich auf die Suche nach der Sonne. Auf dem Dachboden findet sie einen Spiegel in Form einer Sonne und nimmt an, dass dies die Sonne sei und sie geweckt werden müsse. Eule unternimmt viele Versuche, die Sonne zum Leuchten zu bringen, veranstaltet sogar ein Fest für sie. Schließlich, als die echte Sonne zum Fenster hereinscheint, trifft sie auf die Spiegelsonne und Eule bemerkt ihren Irrtum. Da die Sonne die ganze Zeit über da gewesen war, kann Eule nun beruhigt schlafen gehen.
Was zunächst an diesem Bilderbuch auffällt, ist das große Format. Dieses wird auch gut genutzt, denn alle Bilder sind doppelseitig und formatfüllend, es gibt keine weißen, unbemalten Stellen. Auf den ersten Blick sind die Bilder groß, wahrscheinlich mit Acryl gemalt und eher flächig. Es gibt wenig winzige Details, wie es zum Beispiel bei „Findus und Pettersson“ die „Mucklas“ gibt.
Dennoch findet man kleine Scherze, zum Beispiel als Eule das Licht einschaltet (müsste sie an dieser Stelle nicht bemerken, dass sie sich auf einem Dachboden befindet?) und ein Brot und drei Äpfel vor einem ganzen Wald aus Süßigkeiten zu sehen sind, sobald sie das Licht jedoch ausschaltet, stehen von den Lollis nur noch die Stiele, von den Äpfeln nur noch das Kerngehäuse und ein Mäuschen sitzt im ausgehöhlten Weißbrot.
Witzig auch, dass die Standuhr auf dem Dachboden der Mini-Standuhr auf Eules Astgabel entspricht, inklusive der Figuren darauf. Diese verlassen die Standuhr auch mitunter, um sich in der Sonne zusammenzukuscheln. Eine Beobachtung, die im Text nicht genannt wird, aber beim Betrachten der Bilder entdeckt werden kann.
Besonders schön und authentisch gemalt fand ich das Bild der Feier auf dem Dachboden, bei dem die Sonne schon fast hereinscheint und wir die Staubpartikel in der Luft tanzen sehen. Ich konnte den Duft von Dachboden fast riechen!
„Der Tag, an dem die Sonne nicht wollte“ ist, meiner Ansicht nach, kein Buch, das man einem Kind zum Selberlesen in die Hand drückt. Ich glaube, es ist ein Vorlesebuch, das auch unbedingt besprochen werden muss. Warum schläft die Eule, wenn die Sonne scheint? Was passiert denn mit der Sonne und dem Spiegel? Inwiefern trägt die Eule die Welt (den Globus!) vor den Spiegel? Sicher lässt sich das Buch nutzen, um über Eulen und ihre Lebensgewohnheiten zu sprechen oder als Einstieg in eine Sachunterrichtseinheit zum Thema Sonne oder Licht und Lichtbrechung. Vielleicht ist es auch einfach ein schönes Bilderbuch darüber, dass auch weise Tiere wie eine Eule sich mal irren.