Der Sprung
- Autor*in
- Major, Therese
- ISBN
- 978-3-401-50146-8
- Übersetzer*in
- Kiefer, Verena
- Ori. Sprache
- Niederländisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 146
- Verlag
- Arena
- Gattung
- –
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2009
- Lesealter
- 14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Fachliteratur
- Preis
- 7,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Eine Minute verändert das ganze Leben. Peter springt an einer flachen Stelle kopfüber ins Wasser und bricht sich das Genick. Er überlebt. Sein Leben ist ein anderes, als er sich ausgemalt hat und doch ist es lebenswert und er ist glücklich. Die Dokumentation zeigt ungeschminkt Gedanken und Gefühle von Familie, Peter und Freunden.
Beurteilungstext
Ist ein Leben im Rollstuhl lebenswert? Das kann nur der im Rollstuhl für sich entscheiden. Sein Umfeld, seine nächsten Angehörigen tragen entscheidend dazu bei, wie die Entscheidung ausfällt.
Peter ist vom Hals abwärts gelähmt, kann nur etwas seine Arme bewegen. Das wird sich auch nicht wieder ändern. Er hatte sofort nach seinem Unfall entschieden, leben zu wollen. Neben all dem Zorn und der Trauer über sein Schicksal war die Freude, nicht gestorben zu sein größer. Da holt er sich die Kraft her, weiter zu machen, vorwärts zu schauen. Seine Familie reagierte verschieden auf den Unfall. Was sie jedoch gemeinsam haben ist, dass sie nie in Zweifel gestellt haben, ob es gut ist, dass Peter überlebt hat und dass sie ihn so unabhängig wie möglich sein lassen. Keiner in der Familie hat sein Leben nach dem Unfall auf Peter eingestellt und das seine beendet, aufgeopfert. Wohl gab es für die 3 Geschwister Einschnitte und Veränderungen. Lebenspläne jedoch wurden nicht verändert. Das ist eine gesunde Haltung und hat für Peter seine Abhängigkeit erträglicher gemacht.
Die Autorin interviewt Familie und Freunde von P. einige Jahre nach seinem Unfall. Die ungeschminkten Antworten haben hohe Identität und gestatten dem Leser, weit hinein zu fühlen in die Familie und in die Freunde. Die Berichte machen Mut . Die Rationalität der Angehörigen gestattet Peter, bei aller notwendigen Hilfe ein eigenständiger Mensch zu sein. Er kann eine Ausbildung machen und findet eine Freundin. Es ist fast zu fragen, ob das realistisch ist. Aber es ist ja eine wahre Geschichte. So macht sie Mut, sowohl Betroffenen wie auch Angehörigen und sensibilisiert weniger Betroffene, sich wohl zu überlegen, was lebenswert ist und was nicht.