Der Schreiber von Cordoba

Autor*in
Little, Melanie
ISBN
978-3-446-24016-2
Übersetzer*in
Broermann, Christa
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
298
Verlag
Hanser
Gattung
Ort
München
Jahr
2012
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Buch erzählt von dem Leben zweier Jugendlicher in Cordoba ab dem Jahre 1485. Wo einst Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religionen friedlich miteinander lebten, hat die Inquisition immer mehr an Raum und Macht gewonnen. Toleranz und Freiheit des Denkens sind lebensgefährlich geworden. Für die zum Christentum zwangsweise übergetretene jüdische Familie Benvenites wird das Leben immer schwieriger, besonders als sie einen muslimischen Sklaven aufnimmt und ihm die Freiheit schenkt.

Beurteilungstext

In diesem Buch wird Geschichte lebendig. Die Handlung erzählt von zwei jungen Männern, die das Schicksal hat zusammen treffen lassen. Ramón ist der Sohn eines Schreibers, der die Familientradition aufrecht erhalten will. Amir ist ein muslimischer Sklave, der schnell das Vertrauen von Ramóns Eltern gewinnen kann und von ihnen wie sein Bruder behandelt wird. Dies führt zu Neid und Missgunst. In Spanien werden Gesetze erlassen, die sowohl Juden als auch Muslime zwingen in Ghettos zu leben. Außerdem dürfen sie bestimmte Berufe nicht mehr ausüben, so dass Familien ihrer traditionellen Wurzeln und damit auch des finanziellen Rückhalts entzogen werden. Die Inquisition treibt ihr Unwesen. Denunziation und Gewalt bestimmen den Alltag. Die Erfindung Gutenbergs, die Buchdruckpresse, bedeutet für den Beruf des Schreibers ebenfalls eine Bedrohung, zumal jüdischstämmige Personen kein Pergament mehr erwerben dürfen. Dies ist der Alltag, in dem die beiden Protagonisten Ramón und Amir leben und von dem sie, jeder aus seiner Sicht, erzählen.
Die Autorin hat dafür ein stilistisch außergewöhnliches Mittel gewählt: Bis auf die Einleitung und den Epilog ist alles in Versform geschrieben. Dies ist nur in den ersten Zeilen des Lesens ungewohnt, man empfindet den Text sehr schnell als angenehm und gut lesbar. Diese äußere Form wird für jugendliche Leser sicherlich eine erste Begegnung mit diesem Genre der alten Epen sein. Aber das macht das Besondere dieses Buches aus. Mittelalterliche Geschichte Spaniens und ein ungewöhnlicher Sprachstil könnten sowohl für Jugendliche als auch Erwachsene eine erste Begegnung sein und vielleicht Interesse wecken.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von CHMA.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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