Der Nasenkönig

Autor*in
Ringelnatz, Joachim
ISBN
978-3-7941-5073-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Dietl, Erhard
Seitenanzahl
43
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Düsseldorf
Jahr
2005
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
0,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Dietl radiert 39 illustrationen zu gedichten von Ringelnatz; humorvoll, einfach und manchmal passend.

Beurteilungstext

“Kinder, ihr müsst euch mehr zutrauen! Ihr lasst euch von Erwachsenen belügen/ Und schlagen.- Denkt mal: Fünf Kinder genügen,/ Um eine Großmama zu verhauen.” Daneben liegt quer über die ganzseitige illustration eine von fünf böszähnigen kindern wie Gulliver gefesselt eine erstaunt blickende großmama. Hätten die kinder nicht die Sendak-wilde-kerle-zähne, würde man ihnen hinter nichts böses vermuten, so lieb und freundlich grinsen sie. Man kann also durchaus Ringelnatz unterstellen, in einzelnen teilen etwas angestaubt zu erscheinen, die illustrationen konterkarieren derlei, machen kritik zum spiel. Andererseits ist böse kritik der verse harmlos illustriert (“aus meiner kinderzeit”) oder einfach albern, wenn Ringelnatz einen streit mit schnaps schlichtet, Dietl die gläschen auf nase und kopf stellt. Dann wieder hat er´s mit den nasen: zum balancieren, riechen, tragen unmöglicher sachen. Nett, lieb und witzig, in den farben gehalten, wie es Janosch vormachte.
Die gedichte dienen Dietl als ideengeber, ideen hat er reichlich, deswegen ist das buch auch richtig lieb. Ringelnatz wollte aber mehr, er schreibt nicht assoziativ, sondern surrealistisch, hintersinnig. Meistens jedenfalls. Die bildchen aber gehen selten über den einfachen wortgehalt hinaus. So überreicht der besmokingte elefant der angebeteten qualle tatsächlich den blumenstrauß, der darob lachende storch und des autors frage danach bleiben offen. Einen lachenden storch hätte ich gerne gesehen. Die “tropensehnsucht” dagegen trifft er im kern.
So liegt uns ein liebevoll aufgemachter lyrikband vor, geschmackvoll, humorvoll, aber wenig hintersinnig illustriert.

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Diese Rezension wurde verfasst von cjh05.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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