Der magische Blumenladen Ein Geheimnis kommt selten allein

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Teaser

In ihrer Freizeit hält sich Violet am liebsten im Blumenladen ihrer Tante Abigail auf. Dort ist auf den ersten Blick alles ganz alltäglich, bis auf Abigails Besitz eines zitronengelben Buches, das offenbar sehr geheimnisvoll und obendrein sehr gut versteckt ist. Unerwartet ergibt sich für Violet und die Zwillinge Jack und Zack die Möglichkeit, erste Rätsel um dieses Buch zu lösen.

Beurteilungstext

Violet, deren Mutter bei einem Autounfall ums Leben kam, als sie noch ein ganz kleines Mädchen war, wächst seitdem unter der Obhut sehr lieber Pflegeeltern auf. Dennoch gibt es für sie kaum etwas Schöneres als einen Aufenthalt bei ihrer Tante Abigail. Die hat nicht nur einen wunderschönen Blumenladen, den eigenwilligen Kater Lord Nelson und einen sprechenden Wellensittich namens Lady Madonna, sondern kann auch die leckersten Tees zubereiten.
Leider soll nun aus dem geplanten Ferien-Übernachtungsbesuch bei Tante Abigail nichts werden, weil diese sich nach dem merkwürdigen Besuch einer Frau im Blumenladen plötzlich sehr seltsam verhält und erklärt, sofort zu einer Reise nach Schottland aufbrechen zu müssen. Darauf können sich weder Violet noch ihre Freunde, die Zwillinge Jack (ein Mädchen) und Zack (ein Junge), so recht einen Reim machen. Immerhin dürfen sie während Abigails Abwesenheit die Fütterung der Tiere übernehmen und dann ist die Neugier doch groß, hinter das Geheimnis des "zitronengelben Buches" zu kommen, das Tante Abigail so gut versteckt hat. Und das gelingt den Kindern tatsächlich, wobei schnell klar wird, dass es sich um ein magisches Buch über Zauberpflanzen und deren Wirkungen handelt und von den drei Kindern nur Violet wahrnehmen kann, dass die abgebildeten Blumen dreidimensional erscheinen und sehr intensiv duften. Über dieses "Phänomen", das man schon erahnen kann, wird es sicher eine Aufklärung in Band 2 und möglicherweise noch folgenden geben. Auf jeden Fall wird auch in diesem ersten Band schon mal erfolgreich einiges mit Hilfe von Zauberpflanzen ausprobiert, auch wenn Violet eigentlich versprochen hatte, die Hände von dem magischen Buch zu lassen.

Die Geschichte um Violet und den magischen Blumenladen hat deutlich die Zielgruppe Mädchen, ist nett erzählt und nimmt die Leserinnen gut mit. Der Text ist übersichtlich gegliedert und in relativ großer Schrift gesetzt, die Ausstattung mit vielen Bildern ist ausgesprochen hübsch. So hat die Illustratorin nicht nur jede Seitenzahl mit einer kleinen Blumenranke versehen, sondern auch mit ihren sensiblen Schwarz-Weiß-Zeichnungen, die fast durchgängig einen farbig akzentuierten Gegenstand beinhalten (z. B. Bilderrahmen, Haare, Sofakissen etc.) den Text unterstützt.
Das Lesealter finde ich für ein breites Lesepublikum nicht einfach zu bestimmen: Auf den ersten Blick dürften Leserinnen ab 8 Jahren mit diesem Buch gut bedient sein, allerdings finden sich auch viele "Wortklippen" im Text. Allein auf S. 60 geht es z. B. um Hexenhyazinthe, Traumtulpenöl, Minderwertigkeitskomplexe etc. - Wörter, die auch ältere Kinder nicht unbedingt auf Anhieb erlesen können. Und ganz grundsätzlich sei die Frage erlaubt, warum eine deutschsprachige Autorin ihre Geschichte nach England (mit all so "komischen Namen" wie Mr. Bachelor, Miss Hedgehog etc.) verlegt hat.
Trotz alledem: ein Buch, das man empfehlen kann.