Der langsame Weg zum Glück

Autor*in
Sepúlveda, Luis
ISBN
978-3-7373-5756-2
Übersetzer*in
Zurbrüggen, Willi
Ori. Sprache
Spanisch
Illustrator*in
Buchholz, Quint
Seitenanzahl
80
Verlag
MeyersDuden
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Frankfurt/Main
Jahr
2020
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
10,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Viele Kinder lieben es, wenn sie schnell sein können – schnell rennen, schreiben, rechnen. Wer langsam ist, gilt oft auch als träge oder gar dumm. Erwachsene wünschen sich oft, Dinge langsam und in Ruhe erledigen zu können. Kann man langsam glücklich werden? Das fragt das Buch und Schnecken sind für diese Geschichte dazu geradezu prädestiniert.

Beurteilungstext

„Der langsame Weg zum Glück“ – bei diesem Titel wird einem ganz wohl zumute und man freut sich darauf, das Buch zu lesen. Und das Buch beginnt auch so, dass man in seiner Erwartung, hier etwas Schönes, Beruhigendes zu lesen, bestätigt wird.
Der Geschichte wird ein kurzes Gespräch zwischen Großvater und Enkel vorangestellt. Der Enkel fragt, warum die Schnecke so langsam ist. Die Antwort will der Großvater mit dieser Geschichte geben.
Eine Schneckengemeinschaft lebt auf einer Wiese, ihrem Löwenzahnland und ist dort sehr zufrieden. Alle sind gleichermaßen langsam und bedächtig und so gehen sie auch aufeinander ein. Sie wissen nicht, was es außerhalb ihrer Wiese noch gibt und wollen es auch nicht wissen.
Damit in dieser gemächlichen Zufriedenheit eine Geschichte entstehen kann, muss es natürlich eine Schnecke geben, die nicht ganz so zufrieden ist. Und diese junge Schnecke möchte wissen, warum sie so langsam ist. Außerdem hätte sie gerne einen Namen. Da sie im heimischen Löwenzahnland auf ihre Fragen keine Antwort findet, macht sie sich auf den Weg. Und auf ihrem Weg findet sie einen Freund, die Schildkröte Memoria. Diese ist auch ein langsames Tier, aber doch schneller als die Schnecke, und sie kann diese auf ihrem Rücken mitnehmen. Memoria hat selber eine traurige Geschichte hinter sich: Sie ist von ihren Eigentümern ausgesetzt worden, als diese dem Kindesalter entwachsen waren. Auf ihrem Weg entdecken die beiden, dass die Menschen eine Straße bauen und diese Straße die Wiese zerstören wird. Die Schnecke, die von der Schildkröte den Namen Rebell erhalten hat, entscheidet sich, nicht länger nach dem Grund für ihre Langsamkeit zu forschen, sondern lieber umzukehren und ihre Familie vor der Gefahr durch den Straßenbau zu warnen. Unterwegs trifft sie andere kleine Tiere, die sie ebenfalls warnt. Diese beginnen sofort, ihre Flucht von der Wiese vorzubereiten. Nur die alten Schnecken zu Hause glauben Rebell nicht. Etliche jüngere Schnecken jedoch machen sich mit Rebell auf den Weg, um ein neues Löwenzahnland zu suchen. Unterwegs erfahren sie, dass ihre alte Heimat zerstört worden ist. Viele kommen um, weil sie unvorsichtig sind. Nur mit den kräftigsten Schnecken erreicht Rebell schließlich eine Lichtung, die eine neue Heimat für die Überlebenden werden kann. Das Buch endet mit einem hoffnungsvollen Ausblick auf die Zukunft auf dieser neuen Wiese. Doch von Glück ist auch hier keine Rede, eher könnte man von dem geringeren Unglück sprechen.
Die Frage des Enkels vom Anfang wird im Laufe der Geschichte damit beantwortet, dass sich die kleinen Tiere, die Rebell warnt, bei ihm für seine Langsamkeit bedanken. Nur weil die Schnecke so langsam ist, konnte sie die anderen kleinen Tiere wahrnehmen und sie dann warnen.

Das Buch ist bestimmt von Problemen von Menschen und Tieren – beim Lesen stellt sich Beklemmung ein. Da tröstet auch der etwas versöhnlichere Schluss nur wenig.
Ein wenig von der Beklemmung lösen können die wunderschönen Bilder von Quint Buchholz. Am Beginn jeden Kapitels steht eine kleine Zeichnung: ein kleines Tier, eine Blüte oder ein Blatt. Außerdem gibt es zwölf ganzseitige Bilder, die interessante Ausschnitte der Geschichte zeigen. Die Tiere und Pflanzen sind detailreich und naturgetreu dargestellt. Nur auf zwei Bildern sind Straße und Menschen zu sehen.
Das Buch ist ganz sicher dazu geeignet, Betroffenheit und Nachdenken über die Umwelt bei den Leser*innen zu erreichen. Ob es auch dazu beitragen kann, Hoffnung und Engagement zu wecken, ist fraglich.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von HDB; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 27.11.2020

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