Der kleine schwarze König

Schlagwörter

• Feste
• Rassismus

Teaser

Die Heiligen Drei Könige folgen dem Stern und machen sich auf den Weg zum neu geborenen Kind. Die Reise ist vor allem für den kleinen schwarzen König nicht ohne Gefahr ...

Beurteilungstext

Eine anrührende Geschichte, die das Geschehen um die drei Könige aus dem Morgenland mit einer eindringlichen Erzählung rund um das Thema Vorurteile verbindet. Das Bilderbuch erzählt die Geschichte vom Zug der heiligen drei Könige, die dem Stern folgen, der ihnen den Weg weist. Einer von ihnen ist ein kleiner schwarzer König, einem Kind gleich. Als die beiden weißen Könige in sein Land kommen, folgt er ihnen unbeirrt auf dem Weg. Es ist eine lange Reise, die vor ihnen liegt, und immer wieder treffen die drei auf Menschen, die den kleinen schwarzen König ausgrenzen und spüren lassen, dass er anders ist. Aber die beiden weißen Könige halten bedingungslos zu ihm, und sie erreichen das Kind in der Krippe. Dem aber ist es gleich, welche Hautfarbe der König hat, denn es schaut nicht auf Äußerlichkeiten, sondern ins herz der Menschen.
Der Vorwurf, der in Rezensionen bei Amazon zu lesen ist, das Buch sei unerträglich rassistisch, entbehrt jeder Grundlage, und die dort gestellte Frage, warum denn einer der König ein Schwarzer sein musste, beantwortet sich leicht: Es ist so überliefert!
Fraglos schlägt das Herz des Autors und des Lesers für den kleinen Schwarzen, eine liebenswert-unschuldige Figur, die Irmgard Paule sehr schön und schlicht und kindgemäß in ihren Bildern eingefangen hat. Kinder können sich viel leichter mit ihm identifizieren, seinen Kummer, sein Glück teilen, da dieser König eher ein rechtloses Kind ist.
Dem Vorlesenden bieten sich viele Möglichkeiten, das Thema Vorurteile anzusprechen, auch Ausgrenzung wegen fremden Aussehens nicht auszusparen. Dass man ein Kind mit diesen Themen, die es nun einmal leider immer noch in unserer Gesellschaft gibt, in Berührung bringt, hat in keiner Weise mit verstecktem Rassismus zu tun - wer das aus dem Buch herausliest, hat die Botschaft nicht verstanden, und eine solche Auffassung hat sehr viel mit einer völlig überzogenen political correctness zu tun.
Ein sehr schönes und empfehlenswertes Buch z Weihnachten, gerade für jüngere Kinder.