Der Fluss

Schlagwörter

• Familie
• Liebe
• Tiere

Teaser

Ein doppeldeutiges Bilderbuch über das Leben, einen Fluss, den Anfang und das Ende, und dann noch alles was dazwischen liegt.

Beurteilungstext

Wo entspringt der Fluss? Wo ist sein Anfang und wo sein Ende? Warum verändert er sich, manchmal klar, manchmal trüb, manchmal rau und manchmal abenteuerlich... Was erzählt er, was sind seine Geschichten und wo kommt das Leben her, das aus ihm entspringt? Es ist fast wie ein Liebesgedicht in ungebundener Sprache, was Michael Roher über den Fluss zu sagen weiß. Es sind keine schnellen Antworten, sondern die Fragen eines langjährigen Vertrauten, die existenziell sind und herausfordern nachzudenken. Der Fluss in seiner geheimnisvollen Gestalt wird dabei zu einem Mysterium, das aber gleichzeitig auch zum Bild für ein anderes Phänomen wird. Denn in den Bildern, die die kurzen Texte begleiten, ist nicht nur der Fluss zu sehen, ihn begleitet auch das beginnende und sich vollziehende Leben eines Mädchens, das zur Frau und schließlich zur Alten wird. Und alle Fragen des Autors spiegeln plötzlich auch die Lebensstationen der Protagonistin wider: die Zeugung, Geburt, das Aufwachsen, das Kennenlernen, das Mutterwerden, die Trennung, das Lebengenießen, das Älterwerden... Immer am Fluss, doch immer auch darüber hinaus denkt Michael Roher, in Bild und Text ein weites und interpretativ offenes Spannungsfeld erzeugend.
Die Bilder des hochformatig getreckten Bilderbuches sind Collagen aus pastosen und aquarellenen Zeichnungen, Drucken und mit Schrift bedruckten Papieren. Ergänzt werden sie durch filigrane Bleistiftstriche, so dass die Bilder etwas Konstruiertes und Flächenhaftes entwickeln. Das Symbol des Bootes als Zeichen für den Lebensweg zieht sich durch fast alle Bilder.
Das vorliegende Bilderbuch eröffnet philosophische Denkräume. Es ist eine Reflexion über das Leben, das mit Bildern reich bespickt Tiefe zeigt. Nicht nur für junge Leser sehr herausfordernd!