Der Flaschenpostfinder

Autor*in
Cuevas, Michelle
ISBN
978-3-7373-5515-5
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe-Michael
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Stead, Erin E.
Seitenanzahl
38
Verlag
MeyersDuden
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Frankfurt/Main
Jahr
2018
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Eines Tages spülen die Wellen eine Flaschenpost an Land. Das Problem: Niemand weiß, für wen die Einladung zum Fest gedacht ist.

Beurteilungstext

Jeden Tag lässt der Flaschenpostfinder seinen Blick über die Wellen des Meeres gleiten. Jeden Tag macht er sich auf den Weg, um die an Land gespülten Flaschen zu verteilen. Bei Wind und Wetter überbringt er frohe und auch traurige Nachrichten. Dabei wünscht er sich sehnlichst, auch einmal eine Flaschenpost zu erhalten.
Eines Tages angelt er eine Flaschenpost mit besonderem Inhalt aus dem Wasser: eine Einladung zum Fest am Strand, doch ohne Empfänger! Verzweifelt begibt der Flaschenpostfinder sich auf die Suche, aber niemand weiß, für wen die Einladung bestimmt ist. So beschließt der Flaschenpostfinder, selbst zum Fest zu gehen und sich zu entschuldigen, dass er den Empfänger der Nachricht nicht finden konnte. Am Strand erlebt er eine große Überraschung: Alle Menschen, die er gefragt hat, sind gekommen, um das Fest mit ihm zu feiern.
Melancholisch, traumhaft, sanft. Diese Assoziationen bewegen bereits beim Betrachten des Einbandes mit den pastellfarbenen Illustrationen und wie gestempelten Buchstaben des Titels. Der erste Eindruck trügt dabei nicht: auf den kommenden Seiten gelingt es Michelle Cuevas, eine einfühlsame und fast schmerzlich berührende Geschichte zu gestalten. Dabei erzählt sie mit einer poetischen, bildgewaltigen Sprache und doch ganz still und drängend von der Einsamkeit des Protagonisten. Wiederholt auftauchende Handlungs- und Gesprächsmuster unterstreichen die scheinbare Ausweglosigkeit der Situation und fordern zum Mit- und Nacherzählen auf. Indem sowohl die Gedanken als auch die Gespräche des Flaschenpostfinders nacherlebt werden können, wird letztlich ein gemeinsamer Abschluss gefunden, bei welchem die Hoffnung auf neue Freundschaften die Einsamkeit vertreibt.
Die nachdenkliche Geschichte harmoniert hierbei perfekt mit den Illustrationen der amerikanischen Künstlerin Erin E. Stead. Im graphischen Stil werden einzelne Elemente der zart gezeichneten Figuren dezent mit kräftigen Wachsfarben coloriert. Größere Flächen, wie z.B. das Meer oder der Strand, verändern sich je nach Stimmung des Protagonisten, bleiben dabei jedoch meist pastellfarben und wie mit Wachsmalstift schraffiert. Gezielt unterstreichen verschiedene Bildperspektiven die einzelnen Handlungselemente: distanziert wird ein Blick auf den Alltag des Flaschenpostfinders geworfen und die Zeit scheint schnell zu vergehen. Aus der Vogelperspektive werden die Momente der Selbstreflektion dargestellt und schließlich auf einer Höhe mit dem Protagonisten die Kontaktaufnahme zu neuen Freund*innen dargestellt.
In über 20 Sprachen wurden die Bücher der Bestseller-Autorin Michelle Cuevas bereits übersetzt. Zurecht: Der Flaschenpostfinder, ein nationaler Bestseller in den USA, begeistert und fasziniert auch in der deutschen Übersetzung von Uwe-Michael Gutzschhahn.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von anre; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 14.12.2018

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